PM 38 | 17.04.2008
Evangelische Kirche begruesst Diskussion ueber Familienoffensive
Evangelische Kirche begrüßt Diskussion über Familienoffensive
Seidel: „Anspruch und Wirklichkeit müssen zusammengeführt werden“
Am morgigen Freitag (18. April) steht auf Anregung der Fraktionen der SPD und der LINKEN bei einer mündlichen Anhörung des Sozialausschusses im Landtag die Diskussion über die „Thüringer Familienoffensive“ auf der Tagesordnung. Aus Sicht des Beauftragten der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung in Thüringen, Kirchenrat Thomas A. Seidel, bietet die parlamentarische Diskussion die Chance einer kritischen und konstruktiven Bestandsaufnahme.
„Damit kann auf Grundlage der Erfahrungen von Familien, Verbänden und Trägern von Kindertagesstätten danach gefragt werden, wo der Anspruch der Familienoffensive und die Wirklichkeit übereinstimmen oder auseinander klaffen“, sagt Seidel. „Die evangelische Kirche begrüßt nach wie vor das Anliegen der Landesregierung, die Familienförderung des Freistaates gesetzlich zu regeln und insbesondere die freiwilligen Leistungen nicht allein nach Maßgabe des Haushaltes zu gewähren.“
Änderungsbedarf sei jedoch an einigen Stellen erkennbar. So müssten vor allem im Interesse sozial schwacher und berufstätiger Eltern Finanzierungslücken geschlossen werden. Den Mitarbeitern der Kindertagesstätten sollten aufwändige bürokratische Verfahren weitgehend erspart bleiben und Betreuungsdefizite aufgrund der verschärften Personalsituation müssten wieder ausgeglichen werden. Außerdem werde die geplante Einführung des „Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre“ ohne weitere Mittel und Ressourcen nur schwer zu leisten sein.
Seidel zeigt sich optimistisch: „Mit einigen gezielten Nachbesserungen kann das gemeinsame Ziel, Thüringer Familien zu unterstützen und zu stärken, durchaus erreicht werden. Diese Chance sollte mit der Diskussion über die Gesetzesinitiative der Oppositionsfraktionen genutzt werden. Hier sind nun die Einsicht und der gute Wille aller politisch Verantwortlichen gefragt.“
Bei Rückfragen: Thomas A. Seidel, 0172-4573708 o. 0361-5624222
