Pressestelle Thüringen

„Meile der Demokratie“ mit 10 Meter hoher aufblasbarer Kirche, Friedensgebet mit Landesbischöfin Junkermann am 12. September in Pößneck

Am Protest gegen das für den kommenden Samstag, 12. September, in Pößneck geplante rechtsextreme „Fest der Völker“ beteiligen sich auch der evangelische Kirchenkreis Schleiz und die Evangelische Jugend. Zusammen mit den Kirchengemeinden, der Stadt Pößneck und dem Saale-Orla-Kreis laden sie zu einem „Fest der Demokratie“ ein. Von 10 bis 16 Uhr wird es an der Jüdeweiner Kirche Aktionen, Ausstellungen und Mitmachangebote für Jung und Alt geben. Zum Abschluss dieser „Meile der Demokratie“ ist 16.30 Uhr ein bunter Umzug zur Jüdeweiner Kirche geplant, wo 17 Uhr ein Friedensgebet stattfindet. Neben der neuen Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, wird auch Regionalbischof Hans Mikosch das Friedensgebet mitgestalten.

„Als evangelischer Jugend des Kirchenkreises ist es uns wichtig, den 12. September nicht nur zu einem Aktionstag gegen Rechts zu machen, sondern positive Akzente für die Entwicklung der Demokratie zu setzen“, betont Kreisjugendpfarrer Joachim Preiser, der die Aktion mit organisiert. „Vielfalt, Nächstenliebe und Toleranz, das sind die Werte, für die wir uns einsetzen und für die wir auch in Pößneck ein deutliches Zeichen setzen wollen.“ Das gelte auch dann, wenn die als Fest getarnte NPD-Propaganda-Veranstaltung nicht in Pößneck stattfindet.

Die Evangelische Jugend des Kirchenkreises ist mit einer zwölf Meter langen und zehn Meter hohen aufblasbaren Kirche vor Ort. In diese wird von 12 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde für fünf Minuten zu einem geistlichen Zwischenruf eingeladen. Vor der Kirche können T-Shirts, Plakate und Plaketten gestaltet werden, es gibt „bunte“ Cocktails sowie Capoeira- und Gospelklänge. Zwischen 15 und 16 Uhr äußern sich Personen des öffentlichen Lebens, wie Pößnecks Bürgermeister Michael Modde, Landesjugendpfarrerin Dorothee Land und der Präsident des VfB 09 Pößneck, Mathias Müller, unter dem Motto „Mein Beitrag zur Demokratie“.

Hintergrund: Seit 2005 veranstaltet die Jenaer NPD das „Fest der Völker“ als europäisches Festival rechtsextremer Bands. Nachdem es einem breiten Bündnis von Bürgern gelang, das „Fest der Völker“ aus Jena und 2008 auch aus Altenburg zu vertreiben, meldeten die Veranstalter es nun in Pößneck an. Gegen ein Verbot der Veranstaltung durch den Saale-Orla-Kreis legte die NPD Widerspruch ein.