PM 107 | 29.07.2014
Friedensgebete 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs

Mahnwache und Versöhnungsgebete am Nagelkreuz in Weimar

100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges ruft der Evangelische Kirchenkreis Weimar seine Kirchengemeinden auf, für den Frieden in der Welt zu beten. Die Kirchengemeinde Weimar begeht das Gedenken am kommenden Freitag (1. August) mit einer „Mahnwache am Nagelkreuz“ sowie einem „Versöhnungsgebet am Nagelkreuz“ auf dem Herderplatz und auf dem historischen Friedhof. Die Kirchengemeinde hat sich im Jahr 2012 mit der Aufnahme in die weltweite Nagelkreuz-Gemeinschaft verpflichtet, für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zu arbeiten und zu beten. Das Nagelkreuz wird in der Herderkirche präsentiert.

„Zur 100. Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges lohnt es, daran zu erinnern, was Nationalismus und Kriegsromantik, religiöse Legitimation des Krieges und unflexible Bündnisverpflichtungen sowie Gefühle der kulturellen und geistigen Überlegenheit gegenüber anderen Völkern für katastrophale Folgen hatten“, betont Superintendent Henrich Herbst. „Der Erste Weltkrieg übertraf an Ausdehnung, Opfern und Grausamkeit alles, was es bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte gegeben hatte. Die neue Ordnung, die danach entstand, war so brüchig, dass die Welt sich 20 Jahre später wieder im Kriegsdesaster befand. Die Schrecken und Gräuel des Zweiten Weltkrieges haben die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg lange in den Schatten gestellt“, so Herbst.

Die Kirchengemeinde Weimar erinnert mit ökumenischen Partnern am 1. August von 10 bis 14 Uhr auf dem Herderplatz mit einer „Mahnwache am Nagelkreuz“ an den Auftrag zur Versöhnung und zum Frieden mit allen Völkern und Menschen. Die weltweite Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry hat dazu all ihre Zentren aufgerufen. Nach dem Mittagsgeläut um 12 Uhr findet auf dem Herderplatz das erste „Versöhnungsgebet am Nagelkreuz“ statt. In besonderer Weise wird dabei die Rolle der Kirchen und christlichen Gemeinden vor 100 Jahren in den Mittelpunkt gerückt. Das zweite „Versöhnungsgebet am Nagelkreuz“ beginnt um 17 Uhr auf dem historischen Friedhof an der „Gedächtnishalle für die im ersten Weltkrieg gefallenen Weimarer“. Hier geht es um Leid, Elend und Tod, mit denen die Familiengeschichten unzähliger Menschen bis heute verbunden sind.

Die Evangelischen Kirchengemeinden im Weimarer Land sind vom Kreiskirchenrat des Kirchenkreises Weimar dazu aufgerufen, am 1. August oder an dem darauf folgenden Sonntag in ihren Gottesdiensten ein gemeinsames Friedensgebet unter dem Motto „Und richte unsere Füße auf dem Weg des Friedens“ zu halten.

Hintergrund Nagelkreuzgemeinschaft:
Die Internationale Nagelkreuzgemeinschaft ist eine weltweite Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Ausgangsort ist das britische Coventry. Die dortige Kathedrale hatten deutsche Bomber im Zweiten Weltkrieg zerstört. Aus Nägeln in den Trümmern wurde das erste Nagelkreuz geformt. Unter diesem Zeichen soll die Verständigung zwischen Menschen verschiedener Nationen und Religionen ausgebaut werden, um so den Weg zu einem gerechten Frieden zu finden. Ziele sind es, die Wunden der Geschichte zu heilen, mit Differenzen leben zu lernen sowie an einer Kultur des Friedens zu arbeiten.

RÜCKFRAGEN

Henrich Herbst, 03643-804473

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