PM 079 | 17.06.2020
Gedächtnis zum Jahrestag der Bücherverbrennung in Weimar
BEI RÜCKFRAGEN
Pfarrer Joachim Neubert, 03643-909038 oder 849141
Treffpunkt am Apfelbaum aus der Sorte eines KZ-Häftlings
Zum Gedächtnis zum Jahrestag der Bücherverbrennung in Weimar wird am kommenden Samstag (20. Juni) um 18 Uhr an einem Apfelbaum in der Johann-Ernst-Rentzsch-Straße in Niedergrunstedt eingeladen. Damit erinnert der Evangelische Kirchengemeindeverband Buchfart-Legefeld in Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen an eine Bücherverbrennung im Jahr 1933 auf der Anhöhe bei Niedergrunstedt.
„Im Allgemeinen werden die Bücherverbrennungen mit dem 10. Mai 1933 und der Brandrede von Joseph Göbbels in Verbindung gebracht. In acht Thüringer Städten war es anders“, sagt Dr. Johannes Bock von der Literarischen Gesellschaft Thüringen. So habe Hirschberg bereits am 2. Mai 1933 die „Aktion wider den undeutschen Geist“ verzeichnet, während in Jena verfemte Bücher am 26. August 1933 in die Flammen geworfen worden seien. Eine von Weimar ausgehende Aktion habe es aus Anlass der Sonnwendfeier des nationalsozialistisch orientierten „Deutscher Handlungsgehilfen-Verband“ auf der Anhöhe bei Niedergrunstedt am 21. Juni 1933 gegeben.
Zur Erinnerung und Mahnung wurde 2018 in der Johann-Ernst-Rentzsch-Straße des Ortes ein Apfelbaum gepflanzt. Er gehört zur Sorte Korbinian beziehungsweise KZ-3 – eine von vier Apfelsorten, die der Häftling Korbinian Aigner während seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager (KZ) Dachau züchtete. Die Sorten nummerierte er KZ-1 bis KZ-4. Es gelang ihm, die Sorten noch während der Haftzeit aus dem Lager zu schmuggeln. Bis heute erhalten blieb nur die Sorte KZ-3, die später auch als Korbinians-Apfel bezeichnet wurde.
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