PM 009 | 08.02.2021
Gedenken zum 450. Geburtstag und 400. Todestag von Michael Praetorius
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Dietrich Ehrenwerth, 0361-5626165
Gottesdienst mit Landesbischof in Halberstadt und Andacht in Creuzburg
Zum 450. Geburtstag und 400. Todestag von Michael Praetorius (1571-1621) am 15. Februar finden in Thüringen und Sachsen-Anhalt Gedenkveranstaltungen statt. So wird am 14. Februar im Dom zu Halberstadt zu einem Gottesdienst mit Landesbischof Friedrich Kramer sowie am 15. Februar um 19 Uhr zu einer Andacht in der Nicolaikirche Creuzburg eingeladen. Aus Anlass des Jubiläums sind dieses Jahr weitere Veranstaltungen geplant, darunter Konzerte in Creuzburg, Halberstadt, Torgau und Halle – Orte in Mitteldeutschland, die mit dem Leben und Wirken des deutschen Komponisten, Organisten, Hofkapellmeisters und Gelehrten in Beziehung stehen.
Dietrich Ehrenwerth, Landeskirchenmusikdirektor der EKM, würdigt die Bedeutung von Praetorius für die protestantische Kirchenmusik. „Immerhin sieben Lieder und ein Kanon in unserem Gesangbuch gehen in irgendeiner Form auf Michael Praetorius zurück. Besonders bekannt und beliebt sind weihnachtliche Chorsätze wie ,Es ist ein Ros entsprungen‘ oder ,Der Morgenstern ist aufgedrungen‘ – ohne diese 400 Jahre alte Musik ist bis heute Weihnachten eigentlich gar nicht denkbar“, so Ehrenwerth. Unbekannter und seltener auf heutigen Programmen zu finden sei seine große, farbige, vielstimmige, oft mehrchörige Kirchenmusik. „Falls Corona es nicht verhindert, gibt es dazu unter anderem eine kleine Konzerttournee des Chores der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle, die die Praetorius-Orte in Mitteldeutschland verbinden und den Komponisten ins Bewusstsein rücken soll“, kündigt er an.
Die Konzerte waren am 28. Mai in der Nikolaikirche Creuzburg, am 29. Mai im Dom zu Halberstadt, am 30. Mai in der Schlosskapelle Torgau und am 7. Juli im Dom zu Halle (Saale) geplant, müssen aber wahrscheinlich verschoben werden. Der Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik (EHK) singt zusammen mit einem Instrumentalensemble unter Leitung von Prof. Peter Kopp, dem Rektor der Hochschule und einem auf Alte Musik spezialisierten Chorleiter. „Das Anliegen, die nicht mehr so präsente Musik von Praetorius wieder zum Klingen zu bringen, verbindet sich damit, künftige Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen an diese Musik heranzuführen, um sie zu motivieren, diesen Schatz regionaler Musiktradition weiter zu tragen“, heißt es dazu.
In Creuzburg bei Eisenach, dem Geburtsort des Komponisten, ist ein ganzjähriges Programm geplant. Der erste Termin musste bereits verschoben werden, denn am 20. Februar sollte an der Nicolaikirche ein Denkmal aufgestellt werden, anschließend waren Kaffeetafel, Konzert und Lesung geplant. Alternativ wird am 15. Februar um 19 Uhr zu der Andacht eingeladen. Vom 14. bis 21. Februar ist täglich ab 9 Uhr während der Zeit der Offenen Kirche Musik des Komponisten zu hören. Weitere geplante Termine in Creuzburg: Am 15. Juli in der Nicolaikirche ein Konzert zum MDR-Musiksommer mit dem Motto „Praetorius PUR“ mit der Capella de la Torre; vom 10. bis 12. September ein Musikfest anlässlich der „Michael-Praetorius-Tage“ mit Konzerten, einem wissenschaftlichen Vortrag, einer musikalischen Kaffeetafel und einem Tanzball zu Renaissancemusik sowie am 2. Oktober ein Seminar für Blechbläser zur Musik von Michael Praetorius und ein Werkstattkonzert in der Nicolaikirche.
Zur Person:
Michael Praetorius (* 15. Februar 1571 in Creuzburg bei Eisenach; † 15. Februar 1621 in Wolfenbüttel), war ein deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister und Gelehrter im Übergang von der Renaissance- zur Barockzeit. Unter anderem war er Kammerorganist bei dem Bischof von Halberstadt und Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie Hofkapellmeister in Wolfenbüttel, er hatte enge Verbindungen zum Kurfürstlichen Hof in Dresden und wirkte am Erzbischöflich-Magdeburgischen Hof in Halle/Saale.
Die wichtigsten Praetorius-Orte auf dem Gebiet der EKM: Creuzburg an der Werra als Geburtsort; Halberstadt als Ort der von Praetorius beschriebenen Dom-Orgel und nahe von Gröningen, wo Praetorius intensiv wirkte; Torgau als Sitz des Kursächsischen Herrscherhauses, Ursprungsort der protestantischen Kirchenmusik sowie wichtiger Lebensort für seine Eltern und seine Kindheit; mit Halle verbanden Praetorius eine intensive kollegiale Freundschaft zu Samuel Scheidt sowie Kompositionsprojekte.
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