PM 31 | 17.03.2006
Gedenkjahr Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 Eroeffnungsgd
Evangelisches Programm im Gedenkjahr an die Schlacht von Jena und Auerstedt wird mit Gottesdienst am Sonntag eröffnet
Bischof Kähler weiht Erd-Altar in der Auerstedter Kirche
Kirche erhält den Namen „Friedenskirche St. Vitus“
Mit einem Gottesdienst am kommenden Sonntag (19.3., 14 Uhr) wird Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, das evangelische Programm im Gedenkjahr der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 eröffnen. Kähler wird in dem Gottesdienst einen Erd-Altar als neuen Altar der Auerstedter Kirche weihen. Der aus einer gläsernen Truhe bestehende Altar soll mit jeweils „einer Hand voll Erde“ aus vielen Ländern der Welt gefüllt werden. Abgedeckt wird der Altar mit einer mittelalterlichen Altarplatte, die erst jüngst geborgen wurde. Zudem wird die Auerstedter Kirche in dem Gottesdienst den Namen „Friedenskirche Auerstedt St. Vitus“ erhalten.
Mit den Aktivitäten wollen die Kirchgemeinden der Opfer der Doppel-Schlacht am 14. Oktober 1806 gedenken und den Blick auch auf das Leid der Zivilbevölkerung in den „Schlachtendörfern“ richten. „Evangelische Christen tun gut daran, wenn sie nicht dem Flug des Kriegs-Adlers folgen, sondern der Taube eines friedlichen Neubeginns Vertrauen schenken“, heißt es in einer Ankündigung zu dem kirchlichen Programm in der Region.
Zu dem Programm gehört die AUERSTEDTER REIHE ALTERNATIV – Veranstaltungen, mit denen von April bis Oktober jeweils am ersten Sonntag des Monats historische Zusammenhänge beleuchtet und Fragen von Krieg und Frieden reflektiert werden. Vorgesehen sind außerdem Ausstellungen, Konzerte und Begehungen der ehemaligen Schlachtfelder. Für Juli ist ein Friedenscamp mit Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich geplant. Höhepunkt wird am 15. Oktober die Enthüllung eines Friedensdenkmals vor der Kirche in Auerstedt und ein Friedensmarsch zu dem ehemaligen Schlachtfeld in Hassenhausen sein.
Mit der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt hat Napoleon am 14. Oktober 1806 die Preußen vernichtend geschlagen. Mit der Schlacht setzte der Verfall des altpreußischen Staates ein. Sie gilt als Wendepunkt in der deutschen Geschichte. In der Schlacht selbst, an der mehr als 200.000 Soldaten beteiligt waren, sollen mehr als 35.000 Soldaten gefallen und verwundet worden sein. Die Einwohner der Region haben seinerzeit über 40 Gehöfte und einen Großteil ihres Viehbestandes verloren. In den Kirchen waren Lazarette eingerichtet.
Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982