PM 86 | 25.08.2015
Herder-Förderpreis wird in Weimar vergeben
BEI RÜCKFRAGEN
Henrich Herbst, 03643-804473Auszeichnung für Kinder- und Jugendclub Kramixxo/ Waggon
Den mit 2.000 Euro dotierten Herder-Förderpreis erhält in diesem Jahr der Kinder- und Jugendclub Kramixxo/ Waggon aus Weimar. Die Preisverleihung erfolgt am heutigen Dienstag (25. August) um 17 Uhr bei einem Empfang von Kirche und Diakonie in der Weimarer Jakobskirche anlässlich des Geburtstages von Johann Gottfried Herder. Die Laudatio hält Dr. Thomas Rusche, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Sophien- und Hufelandklinikums.
“Wir zeichnen den Kinder- und Jugendclub Kramixxo/ Waggon für seine hervorragende Sozialarbeit aus”, sagt Henrich Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar und Mitglied der Jury. „Die Einrichtung hat sich ganz besonders auf die veränderten Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingestellt.“ Überzeugt habe vor allem das Projekt „Familienkochen“, bei dem gemeinsam mit den Kindern und ihren Familien gekocht und gegessen wird – „etwas, was viele im Familienalltag gar nicht mehr kennen“, so Herbst. Kramixxo/ Waggon arbeite zudem auch mit der Weimarer Tafel zusammen, die eine steigende Anzahl von Kindern versorge.
Zum Empfang in der Jakobskirche kommen auch Christian Carius, Präsident des Thüringer Landtags, sowie Stefan Wolf, Oberbürgermeister der Stadt Weimar. Die Festrede mit dem Titel „Die Schatten des Humanismus“ hält Christian Dietrich, Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. „Der Humanismus war ein modernes Fortschrittsprojekt. Dafür hat Herder wichtige Beiträge geleistet“, so Dietrich. „Er ist in seinen Schriften immer wieder der Frage nachgegangen, wie die Werte, die ein gutes menschliches Zusammenleben ermöglichen, gestärkt werden können.“ Dabei habe er die Individualität als von Gott gewollt und Jesus Christus als den „wahren Mensch“ gewürdigt. In der DDR sei der „wahre Humanismus“ in der Verfassung als Erziehungsziel verankert gewesen, sagt Dietrich. „Ein totalitärer Humanismus, der zwei DDR-Generationen geprägt hat und als Ostalgie fortlebt, bleibt auch 25 Jahre nach der friedlichen Revolution eine Herausforderung für unsere Demokratie.“
Im Anschluss an den Empfang laden Kirche und Diakonie in Weimar zum Geburtstagsfest in den Jakobskirchhof ein.
Der Herder-Förderpreis wird seit fünf Jahren vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Weimar, dem Sophien- und Hufelandklinikum Weimar und der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein im Gedenken an den deutschen Theologen, Dichter, Übersetzer, Philosophen und Weimarer Generalsuperintendenten Johann Gottfried Herder (1744 bis 1803) vergeben.