Pressestelle Thüringen

Konzerte, Podiumsdiskussion, Sommerfest und Festgottesdienst

Zum 10jährigen Bestehen der Menantes-Literatur-Gedenkstätte in Wandersleben lädt die Evangelische Kirchengemeinde Wandersleben vom 11. bis 14. Juni zu einer internationalen wissenschaftlichen Tagung. Die Konferenz findet in Zusammenarbeit mit den Universitäten Düsseldorf und Erlangen-Nürnberg statt. Unter dem Titel "Gesammelt und ans Licht gestellt", beschäftigen sich die Teilnehmer aus fünf Ländern mit Gedicht- und Prosasammlungen des frühen 18. Jahrhunderts. Dabei gehen sie der Frage nach, welche Netzwerke es zu der damaligen Zeit gab und wie wichtig den Dichtern die Suche nach Öffentlichkeit war. Ein Beispiel sind dabei die Sammlungen des Dichters Menantes alias Christian Friedrich Hunold, in denen die Zusammenarbeit mit bekannten Zeitgenossen wie z.B. Johann Sebastian Bach dokumentiert ist.

"Uns ist es ein großes Anliegen, kirchengemeindliche Arbeit mit kultureller Arbeit zu verbinden", sagt Bernd Kramer, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wandersleben. "Kirche ist keine Insel, sondern wirkt in die Gesellschaft hinein." Der Dichter Menantes war in den Augen Kramers ein Grenzgänger: "Er hat mutig probiert, hat sich auch mit der Geistlichkeit im 18. Jahrhundert angelegt und sich nach vorne gewagt."

Während der Tagung gibt es auch ein öffentliches Programm: Ein Gesprächskonzert beschäftigt sich mit der Beziehung von Johann Sebastian Bach und Menantes (11.6., 20 Uhr). Bei einer Podiumsdiskussion geht es um "Privatheit und Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter", u.a. mit Thüringens Datenschutzbeauftragten Lutz Hasse (12.6., 19.30 Uhr). Am Samstag (13.6., 19 Uhr) lädt die Kirchengemeinde Wandersleben in den Pfarrhof zum Hofkonzert und Sommerfest. Und am Sonntag (14.6., 10.30 Uhr) wird es einen Abschlussgottesdienst in der St.-Petri-Kirche Wandersleben geben.

Der Menantes-Förderkreis der Evangelischen Kirchengemeinde Wandersleben kümmert sich um das Erbe des 1680 in Wandersleben geborenen Barockdichters Christian Friedrich Hunold, der sich ab 1700 das Pseudonym Menantes zulegte. 2005 wurde im Pfarrhof Wandersleben eine Literaturgedenkstätte eingeweiht. Neben der Dauerausstellung zu Leben und Werk des Dichters gibt es dort regelmäßig Vorträge, Theateraufführungen, Konzerte und Schülerprojekte.