PM 119 | 07.09.2010
Jugendliche im Gespräch mit Martin Luther
BEI RÜCKFRAGEN
Dorothea Höck, 036202-98418 oder 0176-67208180Freie Termine für Philosophische Projektwochen für Schüler und Lehrer
Aktuelles Seminar mit Erfurter Schülern in Reinhardsbrunn
Philosophische Projektwochen unter dem Motto „DenkWege zu Luther“ für Schüler und Lehrer veranstalten die Evangelischen Akademien in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Mit diesem Beitrag zur Luther-Dekade soll bewiesen werden, wie aktuell wichtige Themen der Reformationszeit heute noch sind. Martin Luther und seine Zeitgenossen werden dabei zu Gesprächspartnern für die Lebensfragen Jugendlicher. So soll gemeinsam über Freiheit und Gewissen, Arbeit, Leistung, Anerkennung und Identität, Gott und Glaube, Politik und Moral philosophiert werden. Dabei können sich die jungen Menschen auch auf die Suche nach eigenen Wegen und Entscheidungsmöglichkeiten an der Grenze zwischen Schulzeit und beruflicher Orientierung begeben. Die Projektwochen werden in Thüringen in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und in Sachsen-Anhalt mit dem Kultusministerium veranstaltet. Anmeldungen: Tel. 036202-9840 oder per Mail an buechner@ev-akademie-thueringen.de.
Vom 8. bis 11. September findet ein Luther-Projekt in Thüringen statt. Dazu treffen sich im Jugendhaus Reinhardsbrunn 22 Zwölftklässler der Erfurter Edith-Stein-Schule. Auf dem Programm steht die Frage „Was ist Freiheit?“ sowie die Suche nach einem eigenen Lebenskonzept und der richtigen Berufswahl. Die „Orientierungssuche“ wird auch real als Geocaching im umliegenden Wald stattfinden. Geleitet wird das Seminar von Dorothea Höck, Studienleiterin an der Evangelischen Akademie Thüringen, und Carsten Passin im Auftrag der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Beide sind philosophische Praktiker.
„Im Mittelpunkt steht das Philosophieren, denn junge Menschen haben tief greifende Fragen. Was muss ich leisten, um etwas wert zu sein? Kann ich aus eigener Kraft über mein Leben bestimmen? Was ist wirklich wichtig im Leben? Woher weiß ich das? Wie kann es weiter gehen, wenn ich schwerwiegende Fehler gemacht oder eine falsche Entscheidung getroffen habe? Welchen Sinn hat mein Leben, wenn ich keinen Erfolg habe?“, beschreibt Dorothea Höck das Programm.
Sie verweist darauf, dass Martin Luther sehr radikal über solche Fragen nachgedacht hat. Das Luther-Zitat „Ein Christenmensch ist ein freier Herr aller Dinge und niemandem untertan“ sieht sie als wichtigen Denkanstoß für die Projektwochen. „Aus seinem Glauben gewann Luther die Kraft, die Veränderung einer ganzen Welt in Gang zu setzen. Was gibt uns heute Kraft und Mut, für das einzustehen, was uns wirklich wichtig ist? Wo sind wir bereit und in der Lage, Verantwortung für unser Leben und die Gemeinschaft zu übernehmen? Wo sind für uns überhaupt noch Freiräume möglich? Über solche Fragen wollen wir gemeinsam mit den Jugendlichen diskutieren“.
Dorothea Höck verweist auf die Vorteile der philosophierenden Gespräche. „Sie erweitern die Möglichkeiten eigener Lebensgestaltung und verantwortlicher Teilnahme an gesellschaftlichen Diskursen über politische Kultur, soziales Engagement und Kriterien ethischen Handelns. Auch elementare Grundeinsichten zu Religion und Religionsgeschichte gehören dazu.“
Die fächerübergreifenden Projektwochen sind für Schüler ab der 9. Klassen sowie Berufsschüler angedacht. Sie beziehen sich auf Lehrplaninhalte in den Geistes- und Naturwissenschaften. Zitate von Reformatoren und Humanisten liefern den Leitfaden für das Philosophieren mit den Jugendlichen nahe an ihrer Lebenswirklichkeit. In den mehrtägigen Projekten in Jugendbildungsstätten werden pädagogische Prozesse möglich, die innerhalb des Schulalltags kaum gestaltbar sind.
Reformationsgeschichtlich bedeutsame Stätten werden einbezogen. Die Akademien bieten den Lehrern philosophische und pädagogische Erfahrungen, organisatorische Mitarbeit sowie die Beratung bei der Finanzierung an.
Anmeldung: Julia Büchner, Tel. 036202-9840 oder Mail buechner@ev-akademie-thueringen.de