PM 83 | 11.07.2007
Kaehler kritisiert Kirchenpapier aus Rom

Bischof Kähler kritisiert Kirchenpapier aus Rom
Papier hemmt die Ökumene

Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen kritisiert die römische Kongregation für die Glaubenslehre. Diese hat „Antworten auf Fragen zu eini­gen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ am 10. Juni vorgelegt. Das Dokument der römisch-katholischen Kirche verweigert den Kirchen der Reformation die Anerkennung als „Kirche“. Kähler sagt:

„Das Papier aus dem Vatikan wirkt hart und kalt. Es wird die ökumenische Gemein­schaft erschweren und nicht befördern. Der beiderseitige Respekt für die jeweilige Auffassung von Kirche ist die Voraussetzung für Ökumene. Die römisch-katholische Kirche erwartet diesen Respekt für ihre Auffassungen von uns, verweigert ihn aber selbst. So wirkt das Papier wie eine Absage von ökumenischen Gesprächen. Dabei müssen die Konfessionen um des gemeinsamen christlichen Zeugnisses willen mitein­ander an den offenen Fragen arbeiten.

Ich vermisse bei dem Dokument auch Bußfertigkeit angesichts der eigenen Geschichte. Bald 500 Jahre nach der Reformation hätte Rom anerkennen können, dass die Refor­mation notwendig war. Viele Entwicklungen in der römisch-katholischen Kirche und die Rückbesinnung auf die biblische Grundlage unseres Glaubens wären ohne die reformatorischen Kirchen gar nicht denkbar. Ihnen die Anerkennung als Kirche ande­rer Form zu verweigern, heißt die eigene Geschichte zu verdrängen.

Es ist deutlich zu erwidern: Wir vertrauen darauf und leben davon, dass wir gemäß dem Evangelium Kirche Jesu Christi sind.“

Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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