PM 019 | 06.04.2017
Karwoche und Ostern
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Solveig Grahl, 0162-2048755
Veranstaltungen in Thüringen
In der Karwoche vom Palmsonntag bis Karsamstag (9. bis 15. April) gedenken die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) des Leidenswegs Christi mit großen kirchenmusikalischen Werken, Passionsandachten und Kantatengottesdiensten. Das Osterfest ist einer der Höhepunkte des Kirchenjahres. Die Kirchengemeinden der EKM laden zum Osterfeuer, zu Gottesdiensten und Konzerten ein. Dazu gehört auch die Feier der Osternacht von Karsamstag zum Ostersonntag. Sie ist häufig verbunden mit Taufen. Osterfrühstück und Osterspaziergänge gehören ebenfalls zu den Angeboten von Kirchengemeinden.
Ausgewählte Veranstaltungen in der Karwoche in Thüringen:
Palmsonntag (9. April):
In der Margarethenkirche in Gotha wird Bachs Johannespassion für Kinder aufgeführt (14.30 Uhr). Göran Westphal schlüpft in die Rolle des Jüngers Johannes, Sebastian Kircheis spielt Johann Sebastian Bach. Gemeinsam mit Solisten, Chor und Orchester erzählen sie Kindern ab 5 Jahren, was sich am Karfreitag ereignet hat. Um 17 Uhr gibt es dann am gleichen Ort die Johannespassion für „Große“, u.a. mit dem Evangelischen Kinderchor „Lebensgeister“ und der Thüringen Philharmonie Gotha unter der Leitung von Jens Goldhardt.
In der Marienkirche in Artern werden Orgelwerke von J.S. Bach, F. Mendelssohn-Bartholdy sowie freie Improvisationen aufgeführt (17 Uhr). In der Jakobuskirche in Ilmenau erklingt unter der Leitung von Hans-Jürgen Freitag die Matthäuspassion von Heinrich Schütz, u.a. mit dem Vokalensemble der Jakobuskirche (17 Uhr). Und in der Herderkirche in Weimar ist Bachs Johannespassion zu hören mit dem Bachchor Weimar, dem Ensemble Hofmusik Weimar und Solisten (18 Uhr).
Karfreitag (14. April):
Im Gottesdienst (10 Uhr) singt die Augustiner-Kantorei in der Erfurter Predigerkirche Choräle aus der Matthäus-Passion von J.S. Bach unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth. Zum Ökumenischen Kreuzweg wird ebenfalls nach Erfurt eingeladen. Start ist um 9.30 Uhr an der Reglerkirche. Über die Angerkreuzung geht es zur Kaufmannskirche (ca. 10 Uhr), von dort zur Lorenzkirche (ca. 10.30 Uhr). Unter dem Motto „Unterwegs zu den Quellen des Lebens“ lädt die Kirchengemeinde in Apfelstädt zu einer besinnlichen Wanderung zur Quelle des Flusses Apfelstädt und zum Schöpfen des Taufwassers ein. Los geht es an der Apfelstädter Kirche (13 Uhr).
Karsamstag (15. April):
Unter dem Motto „In die Stille hören“ lädt die Jakobskirche in Weimar zu Musik und Wort ein. Es erklingt das „Stabat Mater“ des italienischen Komponisten G.B. Pergolesi (15 Uhr).
Ausgewählte Veranstaltungen zu Ostern in Thüringen:
Ostersonntag (16. April):
Die Herderkirche in Weimar lädt am Ostersonntag (16. April, 10 Uhr) zum Kantatengottesdienst mit Bachs Kantate „Christ lag in Todes Banden“ ein. Es spielt das Ensemble Hofmusik Weimar unter der Leitung von Johannes Kleinjung. Im Refektorium des Predigerklosters Erfurt erklingt ein Osterkonzert u.a. mit Werken von Johann Christoph Bach, J.S. Bach und Georg Philipp Telemann unter der Leitung von Matthias Dreißig (16 Uhr). Im Mittelpunkt des Osterkonzerts in der St. Margarethenkirche in Kahla stehen Luthers Oster-Choräle. Sie sind in Vertonungen verschiedener Komponisten zu hören. Es spielen die Johann-Walter-Kantorei sowie Solisten (17 Uhr).
Ostermontag (17. April):
In diesem Jahr wird der 250. Todestag des Barockkomponisten Georg Philipp Telemann begangen. Das Meininger Bachkantatenprojekt ehrt den großen Meister mit der Aufführung seiner Kantate „Christ ist erstanden“ in der Meininger Stadtkirche. Begleitet wird der Chor von Musikern des Meininger Residenzorchesters, die Leitung übernimmt Kantor Sebastian Fuhrmann (10 Uhr). Der Evangelische Kirchenkreis und die Katholische Pfarrgemeinde Mühlhausen laden gemeinsam zum Ökumenischen Osterspaziergang ein. Ziel ist das Südeichsfeld, von Annaberg geht es zu Fuß zum Kloster Zella. Treffpunkt ist um 14 Uhr im ehemaligen Wallfahrtsort Annaberg. Um 15 Uhr wird zur Andacht in die Klosterkirche von Zella geladen.
Hintergrund:
Die Karwoche wird auch "heilige Woche" oder "stille Woche" genannt. Das Wort kommt vom altdeutschen "kara", also wehklagen. Die Karwoche ist die Woche vor Ostern. Sie ist der Höhepunkt der Passionszeit, der Leidenszeit Christi, und beginnt mit dem Palmsonntag, der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. "Grün" meint nicht die Farbe, sondern wird von "gronan" (greien, weinen) abgeleitet. Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feiert. Anschließend zieht sich Jesus in den Garten Gethsemane zurück und betet. Dort wird er in der Nacht von den Römern gefangen genommen, weil ihn sein Jünger Judas verraten hat.
Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage der evangelischen Christen - und einer der traurigsten. Am Karfreitag ist Christus gekreuzigt worden. Um die "dritte Stunde" nach Sonnenaufgang, also gegen 9 Uhr, wird Jesus von römischen Soldaten auf dem Berg Golgatha gekreuzigt. Am Mittag verfinstert sich die Sonne bis zur neunten Stunde, also gegen 15 Uhr. Zu dieser Todesstunde Jesu wird in vielen Gemeinden eine Andacht gehalten: ohne Glockengeläut, ohne Orgel und ohne Altarschmuck - oft aber mit der Feier des Abendmahles.
Doch der Tod Jesu soll nicht das letzte Wort haben. Am dritten Tag, so berichtet die Bibel, wird er auferstehen, zum Osterfest. Es ist das älteste Fest der Christen und gilt als Höhepunkt des Kirchenjahres. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu und damit die Überwindung des Todes. Besonders symbolisch ist die Osternacht, an deren Ende das Licht die Dunkelheit durchbricht. Die Tradition, in der Osternacht zu taufen, reicht bis in das 4. Jahrhundert zurück.
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