PM 123 | 02.11.2009
„Kerzen - Kirche – Kontroversen“
BEI RÜCKFRAGEN
Michael Haspel, 0151-12729765Tagung zur Rolle der evangelischen Kirche 1989/90 in der Evangelischer Akademie in Neudietendorf
Mit der Rolle der evangelischen Kirche in den Jahren 1989 und 1990 beschäftigt sich eine Tagung in der Evangelischen Akademie Thüringen in Neudietendorf am kommenden Wochenende. Unter dem Titel „Kerzen – Kirche – Kontroversen“ geht das zweitägige Symposium der Frage nach: Ist die DDR-Kirchengeschichte ausgeforscht? Zu Wort kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eigene Beiträge zur Rolle der Kirchen in der DDR veröffentlicht haben, ebenso wie Zeitzeugen. Die Veranstaltung im Rahmen der Kampagne „1989 – 2009 | Gesegnete Unruhe“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte statt und wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die „Stiftung Aufarbeitung“.
„Nach der friedlichen Revolution hat eine enorme Welle der Zeitgeschichtsforschung eingesetzt, die auf eine außerordentliche Aktenlage zugreifen konnte“, erläutert Michael Haspel, Leiter der Evangelischen Akademie und Mitveranstalter der Tagung. „Inzwischen ist es in der historischen Auseinandersetzung um die Rolle der evangelischen Kirche eher wieder ruhig geworden. Bei dem Symposium soll die Frage beantwortet werden, welche Deutungen und Probleme sich nach zwanzig Jahren intensiver historischer Forschung ergeben haben.“
Die Tagung beginnt am Freitag, 6. November, 16 Uhr mit einem Einführungsvortrag von Prof. Klaus Fitschen, Universität Leipzig, mit dem Titel „Kerzen – Kirche – Kontroversen: Die Rolle der evangelischen Kirche 1989/90 in der Zeitgeschichtsschreibung“. 19 Uhr folgt ein Podiumsgespräch über „Die andere Sicht – Zeitzeugen und Wissenschaft im Diskurs“. Es diskutieren Prof. Detlef Pollack, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Dr. Anke Silomon, Universität Karlsruhe/Berlin, Michael Beleites, Landesbeauftragter für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR, sowie Altbischof Axel Noack. „Mein Volk“ lautet der Titel der Buchlesung am Freitagabend um 21 Uhr mit „Zeit“-Autor Christoph Dieckmann. „. Am Samstag, 7. November, stehen ab 9 Uhr Referate von Dr. Clemens Vollnhals, Hannah Arendt-Institut Dresden, und Dr. Katharina Kunter, Universität Karlsruhe, zum Thema „1989 und die Kirchen als Gegenstand der Geschichtspolitik“ auf dem Programm. Ab 11 Uhr folgen unter der Überschrift „Perspektiven und Probleme aus der wissenschaftlichen Praxis“ Impulse durch verschiedene Referenten. Die Diskussion moderiert Michael Haspel. Die Tagung endet am Samstag gegen 12.30 Uhr.