PM 137 | 06.10.2021
Kirchenbeitrag zur Bundesgartenschau endet mit Gottesdienst
BEI RÜCKFRAGEN
Marion Müller, 0361-51800-302 oder 0172-7106097
Mit der Kollekte können mehr als 855 Bäume gepflanzt werden
Mit einem Abschlussgottesdienst endet am kommenden Sonntag (10. Oktober) der Kirchenbeitrag zur Bundesgartenschau (BUGA) in Erfurt. Beginn ist 12 Uhr im Kirchenpavillon auf dem Petersberg. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das Bistum Erfurt hatten unter dem Motto „ins Herz gesät“ ein umfangreiches Programm organisiert. Von den mehr als 800 geplanten Veranstaltungen konnten corona-bedingt etwa 600 durchgeführt werden. 70 ehrenamtliche Gästebegleiter und Gästebegleiterinnen sowie 25 Wochenverantwortliche waren im Einsatz. Die BUGA-Kollekte ist für den Klimawald der EKM bestimmt – bisher kamen etwa 4.275 Euro zusammen, damit können mindestens 855 Bäume gepflanzt werden.
„Die Gäste waren fast ausnahmslos begeistert, davon künden auch mehr als 500 positive Gästebuch-Einträge und viele Dankes-E-Mails“, sagt Marion Müller, Beauftragte der EKM für die BUGA Erfurt 2021. Das Motto der Kirchen „ins Herz gesät“ hält sie im Rückblick für sehr passend. „Etwas säen drückt Vertrauen und Sehnsucht aus, ebenso Glaube, Liebe und Hoffnung. Für uns war das in der gesamten Zeit prägend“, betont sie. Lob der Schöpfung, Saatgut, biologische, kulturelle und religiöse Vielfalt und Wertschätzung, Daseinsvorsorge, Resilienz, Gesundheit, Heilpflanzen, solidarische ökologische Landwirtschaft, Ernährung, Spiritualität und Mystik nennt sie als Beispiele für Themen, die im Mittelpunkt standen.
Das Saatgut wurde besonders in den Blick genommen. „Dieses wertvolle Natur- und Kulturgut ist heute unter anderem durch Monokulturen, Hybride, Gentechnik, Patente und Ackergifte gefährdet. Dabei geht es um mehr als ein paar Körner: Um die Gesundheit und Ernährung der Menschheit, um biologische und kulturelle Vielfalt, um das Leben. Das geht alle an“, betont Marion Müller. Nach Schätzungen seien mehr als 90 Prozent der Nutzpflanzen-Sorten in den letzten Jahrzenten verlorengegangen. Die Menschheit sei zudem durch die Zunahme chronischer Krankheiten, Gesundheitskrisen, Hunger und Armut bedroht. „Wir möchten uns als Kirche in den existentiell wichtigen Dialog zu diesen Themen einbringen, den Blick auf samenfestes Saatgut und das Wunder der Wiederverwendbarkeit und des Wachsens und Entwickelns lenken, auf Früchte, Kräuter, Pflanzen, Bienen, und wir wollen die Erd- und Naturverbundenheit wieder stärken“, so die BUGA-Beauftragte.
Laut ihrem Resümee wurden an den Wunschbäumen und der Wunschwand tausende Wünsche angepinnt. Sehr großes Interesse gab es an dem „Give away“ aus ökologischem samenfestem Saatgut, an einem interaktiven Spiel, an einer Saatgut- und Pflanzenbibel und einem spirituellen Begleiter mit Meditationstexten. Am Bibeltextomaten wurden mehr als 2.200 Bibelsprüche gezogen. Wer Sorgen hatte, konnte dafür symbolisch einen Stein ablegen.
Im Rahmen des Kirchenbeitrags gab es zwei Wettbewerbsauslobungen. Infolge des Sieger-Beitrags eines Studentischen Ideenwettbewerbs an der Fachhochschule Erfurt für den BUGA-Kirchenbeitrag wurde der Kirchenpavillon hauptsächlich aus dem nachwachsenden Werkstoff Holz und zerlegbar umgesetzt und kann jetzt zur Nachnutzung abgegeben werden. Außerdem gab es den Offenen Wettbewerb „Kirchengrün“ für Projekte, die sich durch Säen und Pflanzen der Nachhaltigkeit und Schöpfungsbewahrung widmen. Ausstellungen wurden im Landeskirchenamt, im Hauptbahnhof und auf der BUGA organisiert.
Hintergrund:
Das gemeinsame Religionsareal der EKM und des Bistums Erfurt ist auf dem Petersberg zu finden und steht unter dem Motto „Ins Herz gesät – Kirche auf der BUGA 21“. Im „Joint-Venture“ wurde ein Andachts-, Veranstaltungs- und Begegnungsort mit dem Titel „Roter Faden“ geschaffen. Der Pavillon wurde nachhaltig und mit ökologischer Bauweise umgesetzt. Unter anderem wachsen hier biblische Früchte und Pflanzen wie Wein, Feigen, Oliven, Ackerpflanzen, Heilkräuter und Blumen.
Weitere Informationen im Internet: www.kirche-buga2021.de
RÜCKFRAGEN
Marion Müller, 0361-51800-302 oder 0172-7106097