PM 035 | 20.03.2019
Kirchengemeinden hoffen auf Preise im chrismon-Förderwettbewerb
BEI RÜCKFRAGEN
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575
Hilfe für Flüchtlinge, Modernes im Gottesdienst, Sanierung von Kirchen
Sieben Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) aus Thüringen und Sachsen-Anhalt stehen derzeit im Förderwettbewerb „chrismon Gemeinde“ zur Abstimmung. Mit dem Jurywettbewerb mit Publikumsbeteiligung sucht das Magazin chrismon zum fünften Mal spannende und kreative Projekte von Kirchengemeinden. Ob Kirchenrenovierung, Gemeinde- und Sozialarbeit, Unterstützung von Flüchtlingen oder Kulturprojekte – so soll auf die Leidenschaft und Vielfalt christlicher Gemeindearbeit aufmerksam gemacht werden. Die Preisgelder betragen insgesamt 25.000 Euro. Zur Abstimmung: www.chrismongemeinde.evangelisch.de.
Bis zum 4. April wird abgestimmt, welche 30 Kirchengemeinden zur Preisvergabe vorgelegt werden. Unter diesen wählt die Jury fünf Projekte aus und fördert diese mit Preisen zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Die drei Kirchengemeinden mit den meisten Stimmen aus der Publikumswahl erhalten Preise zwischen 500 und 2.000 Euro. Zusätzlich vergibt die Jury unter allen teilnehmenden Kirchengemeinden sieben Kategorienpreise in Höhe von je 1.000 Euro. Erstmals gibt es einen Sonderpreis über 5.000 Euro von „Brot für die Welt“ für eine Gemeinde, die sich besonders um Menschen in armen Regionen kümmert.
Die Wettbewerbsteilnehmer aus Thüringen:
Die Evangelische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf (Landkreis Greiz) bewirbt ihr Nahost-Projekt: Seit 2015 wurden in 29 Projekten im Libanon, in Syrien und im Nordirak mit Vor-Ort-Partnern Nothilfeprogramme und Stabilisierungsangebote für Flüchtlinge realisiert (Foto: Syrische Kinder in einer unterstützten Schule im Nordlibanon). Die Kirchengemeinde arbeitet dabei eng mit dem Entwicklungsdienst der EKM zusammen. In vier Jahren betrug das Spendenvolumen aller Projekte 500.000 Euro, wobei nahezu die Hälfte durch Fundraising und Projektbewerbung bundesweit aufgebracht werden konnte.
Die Evangelische Kaufmannsgemeinde Erfurt hat sich mit dem Projekt „Junge Liturgie“ beworben. Einmal im Monat wird der besondere Gottesdienst mit modernen Liturgiegesängen und Liedern gefeiert, um junge Menschen und Familien stärker einzubinden. Die Besucher werden dank der modernen Rhythmen und Klänge vom E-Piano sowie durch aktive Mitgestaltung besonders angesprochen, heißt es. Die Gemeinde sieht sich generell Neuem gegenüber aufgeschlossen. So gab es Ausstellungen der Internationalen Bauausstellung (IBA) mit 20 Monitoren in den Kirchenbänken zum Projekt Stadt, Land, Kirche und verschiedene Gottesdienstformate wie Christopher-Street-Gottesdienste, Predigtreihen, Theaterpredigten, Kantatengottesdienste sowie Orgel- und Taizé-Andachten. Ehrenamtliche übernehmen den Küsterdienst und ermöglichen die verlässlich geöffnete Kirche.
Die Evangelische Kirchengemeinde Ufhoven (Ortsteil von Bad Langensalza) möchte mit dem Preisgeld sanitäre Einrichtungen in ihrer Konzertkirche im dörflichen Raum einbauen lassen. Stolz ist die Gemeinde darauf, dass die Mitglieder mit viel Herzblut die Kirche sanieren. Wände und Holzgegenstände wurden bearbeitet und so vorbereitet, dass eine professionelle Restauratorin gut und kostengünstiger die filigranen Arbeiten und Restauration der Deckengemälde durchführen konnte. „Die Gemeinde ist von viel Ehrenamt geprägt und getragen“, heißt es. Es gibt einen Gospelchor, einen Singkreis und einen sehr aktiven Frauenkreis. Zur Gemeinde gehört ein Kindergarten, mit der evangelischen Grundschule wird zusammengearbeitet.
Die Kirchengemeinde Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis) präsentiert sich bei dem Wettbewerb mit ihrer jahrelangen Zielstrebigkeit, die Stadtkirche St. Servator zu erhalten und zu nutzen. Besonders wird die Orgelrestaurierung beworben. Die Orgel gilt als historisch bedeutsam, ihre Spielbarkeit soll wieder gewährleistet und ihre öffentliche Wahrnehmung gestärkt werden. Als eine der ältesten Orgel Thüringens ist sie ein prägendes Kunstgut der Stadtkirche sowie der Thüringer Orgellandschaft. „Das im Lauf der Jahre deutlich in Mitleidenschaft gezogene, nur eingeschränkt spielbare Instrument lässt kaum noch erahnen, welch außergewöhnliches Kleinod barocker thüringischer Orgelbaukunst sie darstellt“, so die Kirchengemeinde.
Die Wettbewerbsteilnehmer aus Sachsen-Anhalt:
Die Kirchengemeinde Mösthinsdorf (Ortsteil von Petersberg bei Halle/Saale) bewirbt die Sanierung der Kirche St. Georg und Nutzungserweiterung zur Rast- und Konzertkirche mit Errichtung eines offenen Hauses für Musik, Kultur, Rast und Begegnung. Ziel ist es, den Nutzern des benachbarten Touristen- und Radweges ein Angebot zum Verweilen zu bieten sowie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und einen Treff für die Bewohner des Dorfes zu ermöglichen. Die Kirchengemeinde beteiligt sich am Kirchentag „Band der Kirchen“ sowie dem Grenzgängerfestival und den Saalekreis-Literaturtagen. Es gilt das Motto „Gemeinsam statt einsam“. „In unserem Ort ist das WIR-Gefühl ausgeprägt. Wir zeigen, dass nicht nur große Gemeinden Anziehungspunkt für Menschen aller Generationen und Konfessionen sowie jeglicher Herkunft sein können“, wirbt die Kirchengemeinde.
Die Evangelische Kirchengemeinde Dardesheim (Ortsteil Osterwieck) wünscht sich einen rollstuhlgerechten Zugang sowie Toiletten für ihre Kirche. Ziel ist es, Offene Kirche für wichtige kommunale Anlässe zu sein. Hier finden Konzerte und Veranstaltungen der Sekundarschule statt, der Kindergarten ist integriert. Das Stadtorchester, zweimal Deutscher Meister der Amateur-Orchester, veranstaltet seine Konzerte in der Kirche. In jedem Jahr gibt es das „Kirchplatzfest“ als wichtigste Festveranstaltung des Ortes, dieses Jahr als 825-Jahr-Feier Dardesheims. Ein „Hand-in-Hand-Gehen zwischen Kirchgemeinde, Kommune und Vereinen und eine große Offenheit füreinander“ wird beworben. Kommune und Vereine beteiligen sich an Weihnachtsgottesdiensten und Erntedankfesten, die Kirchengemeinde bringt sich in kommunale Vorhaben ein, zum Beispiel mit ihrer Theatergruppe. Stadtfeste werden mit einem Open-Air-Gottesdienst eröffnet.
Die Kirchengemeinde Berge (Altmarkkreis Salzwedel) will ihr Geläut sanieren lassen, nachdem der Kirchturm bereits saniert ist. Eine Glocke funktioniert, eine andere Glocke ist an der Aufhängung defekt und muss neu gegossen werden. Vor dem Krieg haben drei Glocken zum Gottesdienst gerufen. Der Gemeindekirchenrat hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen Vorkriegszustand wiederherzustellen. Die historische Deckenmalerei aus dem 16. Jahrhundert wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Denkmalschutz und Mitteln aus dem Kirchenkreis bereits aufwändig erneuert. Viele Aktivitäten werden von der Kirchengemeinde organisiert, wie die traditionelle Hubertusmesse und viele andere Veranstaltungen.
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Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575