PM 14 | 05.02.2006
Kirchenleitung zur Rede von Proepstin Begrich

„Geschehenes Unrecht weder bestreiten noch beschönigen”
EKM-Kirchenleitung zur Rede der Erfurter Pröpstin bei der Linkspartei

Die Kirchenleitung der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) hat sich auf ihrer Sitzung am 4. Februar in Magdeburg mit der umstrittenen Rede von Pröpstin Elfriede Begrich zum Neujahrsempfang der Thüringer Linkspartei.PDS beschäftigt und eine schriftliche Stellungnahme verabschiedet: „Die Kirchenleitung der EKM bedauert, dass durch dieses Grußwort der Eindruck entstanden ist, die Opfer kommunistischer Regierungen und die Erfahrungen von Christen und Nichtchristen in diesem politischen System wären in unseren Kirchen vergessen. Gleichzeitig distanziert sich die Kirchenleitung der EKM von allen Reaktionen, welche die Person der Pröpstin verunglimpfen.“

Darüber hinaus wollen sich die Mitglieder des Föderationsleitung auf einer ihrer nächsten Sitzungen ausführlich mit der Thematik „Kirche und Parteien“ beschäftigen, heißt es in der Stellungnahme. „Die Mitglieder der EKM-Kirchenleitung sehen sich verpflichtet, bei allen Äußerungen, die als Reden der Kirche verstanden werden können, auf die notwendige parteipolitische Neutralität zu achten.“

Die Erfurter Pröpstin, die Mitglied der EKM-Kirchenleitung ist und an der Sitzung teilgenommen hat, äußerte sich folgendermaßen zur Thematik: „Ich bedaure es, wenn ich Menschen durch meine Rede auf dem Neujahrsempfang der Linkspartei im Erfurter Augustinerkloster verletzt habe. Es ist in der DDR vielen Menschen unter dem staatlich verordneten Sozialismus Leid zugefügt worden. Dieses geschehene Unrecht wollte ich weder bestreiten noch beschönigen.“

Elfriede Begrich hatte auf dem Neujahrsempfang der Linkspartei.PDS am 12. Januar im Erfurter Augustinerkloster als Repräsentantin der Einrichtung ein Grußwort gesprochen. Thema der Ansprache waren Gemeinsamkeiten zwischen Sozialismus, Kommunismus und Christentum. In ihrer Rede sprach die Theologin unter anderem von einer „ursprungsalten Affinität zwischen Kommunismus und Christentum“.


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