PM 46 | 15.06.2005
Kirchgemeinden erinnern am Himmelfahrtstag an Vogelpastor Brehm
Am Himmelfahrtstag erinnern Kirchgemeinden an Vogelpastor Brehm
Von Renthendorf nach Hellborn: „Über der Schulter die Vogelflinte“
Den sonntäglichen Weg von Vogelpastor Christian Ludwig Brehm (1787-1864) gehen die Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden Renthendorf und Ottendorf am Himmelfahrtstag (5.5.) nach. So erinnern die Kirchgemeinden an das 50-jährige Wirken des Pfarrers und Ornithologen im Thüringischen Renthendorf im Saale-Holzland-Kreis.
Brehm gilt als Mitbegründer der modernen Ornithologie. Im Renthendorfer Pfarrhaus hatte er eine Sammlung mit mehr als 5.000 ausgestopften Vögeln zusammengetragen. Der größte Teil der Sammlung befindet sich heute im Naturkundemuseum New York. „Brehm ist 50 Jahre lang jeden zweiten Sonntag am frühen Morgen von Renthendorf nach Hellborn gelaufen, um dort Gottesdienst zu halten – unterm Arm die Bibel, über der Schulter die Vogelflinte“, weiß der heutige Renthendorfer Pfarrer, Johannes Franck, zu berichten. „Wir gehen diesen Weg nach und lernen, still zu werden und auf die Geräusche der Natur zu hören.“
An der von Ornithologen geführten Vogelstimmenwanderung beteiligen sich jährlich seit zehn Jahren rund 100 Menschen aus der Region. Im Anschluss an die Wanderung feiern die Kirchgemeinden in der Hellborner Kirche einen Himmelfahrtsgottesdienst. In der Predigt geht es in jedem Jahr um eine in der Bibel erwähnte Vogelart.
Christian Ludwig Brehm ist der Vater des in Renthendorf 1829 geborenen und 1884 dort verstorbenen Alfred Brehm, Autor des sechsbändigen Werkes „Tierleben“.
Die Vogelstimmenführung beginnt am Himmelfahrtstag um 8 Uhr am Renthendorfer Pfarrhaus, der Gottesdienst in Hellborn wird um 10 Uhr sein. Im Anschluss wird zum Mittagessen und Kaffeetrinken in ein Festzelt eingeladen.
Bei Rückfragen:
Johannes Franck, 036426-22233