PM 135 | 01.10.2010
Landesbischöfin bei Gottesdienst zum Landeserntedankfest in Nordhausen

Christen verbinden mit dem Dank die Bitte nach Gerechtigkeit
In Erfurt wird zum interkulturellen Brunch eingeladen

Am kommenden Sonntag (3. Oktober) wird in den meisten evangelischen Kirchengemeinden in Thüringen das Erntedankfest gefeiert. Für die Gottesdienste werden der Kirchenraum und der Altar mit Erntegaben geschmückt. Oft bringen Gemeindeglieder Obst und Gemüse aus ihren Gärten mit. In einigen Kirchengemeinden gibt es nach dem Gottesdienst weitere Angebote.

Auch am Landeserntedankfest des Freistaates Thüringen am Samstag (2. Oktober) in Nordhausen beteiligt sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). So wird Landesbischöfin Ilse Junkermann den Ökumenischen Eröffnungs-Gottesdienst auf dem Petersberg mitgestalten (Beginn 9.30 Uhr). Ilse Junkermann zum Erntedankfest: „Mit diesem Fest zeigen Christen ihre Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung und sie würdigen die menschliche Arbeit. Damit verbunden ist das Gebet für mehr Gerechtigkeit – wir bitten darum, dass alle Menschen haben, was sie zum Leben brauchen. Zugleich erinnert uns das Fest daran, dass wir die Natur nicht auf ihre reine Verwertbarkeit reduzieren, dass wir den Wert der landwirtschaftlichen Arbeit nicht mit Niedrigpreisen entwürdigen und dass wir die Landwirte in der nahen Region stärken statt Nahrungsmittel weit heran zu transportieren“.

Für die Umrahmung des Gottesdienstes in Nordhausen sorgen Bläser unter Leitung von Landesposaunenwart Matthias Schmeiß, Kinder des Ökumenischen Kindergartens Nordhausen mit einem Lied und Tanz sowie ein Hornquartett des Lohorchesters vom Theater Nordhausen. Am Schluss werden Landfrauen ihre gebundenen Erntekronen an Repräsentanten aus Staat und Kirche überreichen. Motto des Gottesdienstes ist das Bibel-Zitat: „Wer im Segen sät, wird im Segen ernten“. Die Kollekte ist für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan bestimmt.

Auf dem anschließenden Bauernmarkt des Landeserntedanktages widmet sich der Weltladen Nordhausen mit einem Stand dem Thema des fairen Handels und einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung. Dort gibt es auch fair gehandelte Produkte zu kaufen. Die Evangelische Grundschule Nordhausen ist ebenfalls mit einem Stand vertreten.

Weitere Angebote nach dem Erntedank-Gottesdienst am Sonntag gibt es beispielsweise in Mühlhausen: Hier wird nach dem Gottesdienst (10 Uhr) in der St.-Petri-Kirche zum Mittagessen aus der Gulaschkanone und einem Kinderprogramm eingeladen. (Bei Rückfragen: Dirk Vogel, Tel. 03601-874345).

In Erfurt beginnt nach dem Gottesdienst (10 Uhr) in der Predigerkirche um 11.30 Uhr im Predigerkloster das Interkulturelle „K!rchenkaffee.anders“. Unter dem Motto „Erntedank hier und in der Welt“ soll beim Erntedankbrunch gemeinsam mit ausländischen Mitbürgern gegessen werden. Außerdem gibt es Informationen über den fairen Handel. (Bei Rückfragen: Johannes Staemmler, 0170-2163316).

Hintergrund:
Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in den Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin für das Fest. Seit dem 16. Jahrhundert wird Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag am 29. September oder an einem benachbarten Sonntag begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Bis heute begeht die Evangelische Kirche in Deutschland an diesem Tag das Erntedankfest, mitunter weichen Gemeinden aber auch von dem Termin ab.

RÜCKFRAGEN

Superintendent Michael Bornschein, 03631-609915 oder 0170-4785294

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