PM 15 | 24.02.2010
Landesbischöfin Ilse Junkermann zum Rücktritt von Margot Käßmann
BEI RÜCKFRAGEN
Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982; Friedemann Kahl, 0151-59128575Zu dem Rücktritt von Margot Käßmann von ihren Ämtern als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und als Ratsvorsitzende der EKD erklärt Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM):
„Ich habe hohen Respekt vor der Entscheidung. Ich hoffe, Margot Käßmann hat seit Samstag genügend Freiraum gewinnen können und musste diese schwere Entscheidung nicht allein und nicht allein unter dem Durck der Öffentlichkeit fällen. Ich bedaure ihre Entscheidung in höchstem Maße.
Den Menschen in unserem Land wird ihre Stimme fehlen. Margot Käßmann hat viele Menschen erreicht, weil sie ehrlich, offen und zugleich behutsam die Brüche und Möglichkeiten des Scheiterns im Leben angesprochen hat. Sie hat zudem ohne Umschweife in kritischen Diskussionen unserer Gesellschaft klar gemacht, dass das Evangelium und der Auftrag unserer Kirche auch eine politische Dimension hat.
Ich werde den Mut von Margot Käßmann, ihre theologische Klarheit und ihren Humor als Schwester im Amt sehr vermissen.
Ich wünsche ihr und uns, dass auch jetzt die reformatorische Einsicht trägt, dass Gott unterscheidet zwischen der Person mit ihrer unaufgebbaren Würde und dem, was sie tut, auch an Fehlern und Schuldhaftem. Wir dürfen in der Evangelischen Kirche jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen ernst nehmen, wie wenig dieses protestantische Menschenbild in der Öffentlichkeit angesichts einer konkreten Schuldsituation tragfähig wirkt.“
Erklärung der Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann (pdf-Dokument;Dateigröße 22 KByte)