PM 180 | 05.12.2014
Landesbischöfin zur Wahl von Ramelow: Wahlergebnis respektieren

Ilse Junkermann erwartet faire und sachorientierte Politik
Partei Die Linke soll Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit fortsetzen

Nach der Wahl von Bodo Ramelow (Die Linke) zum Thüringer Ministerpräsidenten erhofft Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), dass dieses demokratisch erzielte Ergebnis gebührend respektiert wird. Von den Abgeordneten erwartet sie, dass im Landtag fair und sachorientiert um das jeweils beste Ergebnis für das Gemeinwohl gerungen wird. Die Partei Die Linke fordert die Landesbischöfin auf, die begonnene, offene und selbstkritische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit fortzusetzen.

„Vor der Landtagswahl haben wir als Kirche alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und dieses hohe Gut 25 Jahre nach der friedlichen Revolution bewusst wahrzunehmen. Die gewählten Abgeordneten haben nun im neuen Thüringer Landtag ihre Verantwortung übernommen, heute haben sie einen neuen Ministerpräsidenten gewählt. Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, dieses demokratisch erzielte Ergebnis gebührend zu respektieren. Die Gemeinden bitte ich, weiter für alle politisch Verantwortlichen zu beten“, so Ilse Junkermann.

Weiter kommentiert sie: „Wir können mit gutem Recht erwarten, dass auch die Entscheidungen der neuen Regierung nicht von parteipolitischem Kalkül, sondern vom guten Willen für eine förderliche Entwicklung des Freistaats Thüringen bestimmt sind. Sie wird an ihren Wahlkampf-Versprechen gemessen werden. Hier können wir alle wachsame Beobachter der Entwicklung in unserem Land sein und an der gesellschaftlichen Debatte teilnehmen“. Jeder trage an seiner Stelle zum Gemeinwohl bei: Bürgerinnen und Bürger durch den Urnengang alle fünf Jahre wie auch durch vielfältiges Engagement in der Gesellschaft, die gewählten Politiker im Landtag darin, ihre besondere Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen wahrzunehmen. „Ich wünsche den Abgeordneten, dass sie im Landtag fair und sachorientiert um das jeweils beste Ergebnis für das Gemeinwohl ringen. Ich bin zuversichtlich, dass eine wirklich fair geführte politische Debatte mit unterschiedlichen Ideen dem Land insgesamt nützt“, so die Landesbischöfin.

Gleichwohl kann sie die Skepsis derer, die die jetzigen Regierungsparteien nicht gewählt haben, nachvollziehen. Ilse Junkermann: „Ich nehme mit Sorge und Verständnis wahr, dass bei Menschen, die unter der DDR Diktatur erheblich gelitten haben, alte Wunden aufbrechen sowie schmerzhafte Erinnerungen hochkommen und zum Teil große Ängste und Misstrauen auslösen. Ich bitte die neue Landesregierung, diese Verletzungen, Gefühle und Bedenken sehr ernst zu nehmen. Insbesondere hoffe ich, dass die Menschen in der Partei Die Linke die begonnene, offene und selbstkritische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit fortsetzen. In der Erklärung zur DDR als Unrechtsstaat sehe ich einen Schritt dazu in die richtige Richtung. Die Partei Die Linke wird in ihrer Regierungsverantwortung auch daran gemessen werden, ob Menschen, die in der Diktatur aktiv mitgewirkt haben, frühere Fehler eingestehen und auf diejenigen zugehen können, die darunter bis heute leiden. Wir alle sind als Menschen darauf angewiesen, eine Chance zur Korrektur und neuen Einsichten zu bekommen“.

Abschließend betont die Landesbischöfin: „Ich gratuliere dem neugewählten Ministerpräsidenten zur Wahl und wünsche ihm mit der neuen Regierung gutes Gelingen und dem Landtag mit Regierungsparteien und Opposition ein gesegnetes Wirken für das Wohl unseres Landes Thüringen“.

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755

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