PM 015 | 07.02.2025
Landesbischof übernimmt klingende Patenschaft für Sternenorgel
BEI RÜCKFRAGEN
Marie Luise Götz, 01511-1202454, oder KMD Torsten Sterzik, 0170-5412583
Neuer Akkord für zweitlängstes Musikstück der Welt
Am kommenden Dienstag (11. Februar) um 18 Uhr übernimmt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Patenschaft für einen Akkord für die Sanierung der Sternenorgel in der St. Mauritius Kirche Marisfeld (Landkreis Hildburghausen) und steuert damit einen neuen Klang für das „zweitlängste Musikstück der Welt“ bei. In der Andacht wird er selbst zur Gitarre singen, außerdem umrahmt der Posaunenchor der Kirchengemeinde. Im Anschluss wird zur Begegnung mit dem Landesbischof im Gemeindesaal mit Imbiss eingeladen. Die Interessengemeinschaft „Marisfelder Sternenorgel“ und der Evangelische Kirchengemeindeverband Marisfeld wollen die historische Orgel nach langer Zeit des Schweigens am 11. Januar 2030 zum 350. Geburtstag ihres Erbauers, des Römhilder Hoforgelmachers Nicolaus Seeber, wieder im neuen Glanz erstrahlen und in den schönsten Tönen erklingen lassen.
Am 11. Januar in diesem Jahr hatte Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik als Initiator der Aktion zur Sanierung der Marisfelder Sternenorgel mit dem ersten Akkord das „zweitlängste Musikstück der Welt“ mit dem Titel „1680“ eröffnet. 1680 ist das Geburtsjahr des Orgelbauers Seeber sowie das Jahr, in dem der Choral „Wunderbarer König“ von Joachim Neander entstanden ist. Das Musikstück wird in 60 Klangstationen in Form von 60 der Reihe nach erklingenden Akkorden 60 Monate lang gespielt – im Unterschied zum Halberstädter John-Cage-Projekt, das über eine Zeitspanne von 639 Jahren angelegt ist. Am Geburtstag Nicolaus Seebers im Jahr 2030 soll der Schlussakkord erreicht sein.
Patinnen und Paten für eine der 60 Klangstationen beteiligen sich auf ihre Weise am Gelingen des Projektes und der Restaurierung. Sie geben den Einsatz für einen neuen Akkord und damit für einen Monat den Ton an, indem sie am 11. des Monats persönlich „die Schalter umlegen“, verbunden mit einer Ansprache, Aktion, Lesung, Musik oder anderen Gestaltung. Über die Dauer von fünf Jahren soll so die Orgelrestaurierung im öffentlichen Gedächtnis erhalten bleiben.
Die einmanualige Schleifladenorgel in der Marisfelder Kirche wurde von Orgelbauer Nicolaus Seeber (Römhild) im Jahr 1719 erbaut. Mit ihrem fünfteiligen Prospekt mit breiten Pedalflügeln und Schnitzereien mit musizierenden Engelsfiguren bildet sie ein eindrucksvolles Zeugnis ihrer Entstehungszeit im Barock. Nicolaus Seeber baute als privilegierter Hoforgelmacher laut Überlieferung 56 Orgeln in Bayern, Hessen und Thüringen.
In der EKM gibt es mit etwa 4.000 Orgeln zwanzig Prozent der evangelischen Orgeln beziehungsweise acht Prozent aller Orgeln in Deutschland. Thüringen verfügt über den weltweit größten Bestand an Orgeln, die älter als 200 Jahre sind. Viele Instrumente wurden aufwändig restauriert, allerdings besteht auch noch viel Nachholbedarf. Orgeln sind Zeugen des regen kulturellen und geistigen Lebens in den Dörfern und Städten der vergangenen Jahrhunderte und haben bis heute Einfluss auf die Musikkultur und Gemeinschaft, besonders im ländlichen Raum.
Weitere Informationen im Internet: https://sternenorgel-marisfeld.de/
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