PM 1 | 15.06.2005
Notfallseelsorger schlaegt Gedenkort in Suedasien vor

Notfallseelsorger Heinecke schlägt Ort des Gedenkens in Südasien vor
Heinecke skeptisch gegenüber Gedenkort in Berlin

„Die Flutwelle hat die Küsten in Südasien getroffen. Hier sind Menschen gestorben, hier werden Menschen vermisst. Hier sollte es einen Ort des Gedenkens und Erinnerns geben“, schlägt Jochen M. Heinecke, Beauftragter für Notfallseelsorge der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, vor. Heinecke war am vergangenen Freitag von einem einwöchigen Einsatz als Notfallseelsorger in Thailand zurückgekehrt.

Für die Angehörigen von Vermissten sei die Trauer ohne einen Ort des Erinnerns eine kaum zu bewältigende Qual. Deshalb sollte es ein Haus der Begegnung in der betroffenen Region, beispielsweise im thailändischen Phuket, geben. Heinecke wendet sich damit gleichzeitig gegen den Vorschlag eines zentralen Gedenkortes für vermisste deutsche Touristen in Berlin. „Die Trauernden verlangen danach, an den Ort zurückzukehren, an dem sie ihre Angehörigen verloren haben. Hier sollten sich alle Betroffenen, Einheimische wie Touristen, begegnen können und seelsorgerlich begleitet werden.“ Ein internationaler Gedenkort müsse offen sein für alle Religionen und verschiedene Rituale des Andenkens und des Abschiednehmens.

„Die Thüringer Landeskirche wird diesen Vorschlag befördern. Wir werden alle Ideen in der EKD diskutieren mit dem Ziel, eine gesamtdeutsche Initiative in Gang zu bringen“, kündigte Christoph Kähler, Landesbischof der Thüringer Landeskirche und Stellvertretender Ratsvorsitzender der EKD, an. Ein solcher Gedenkort könnte auch dazu beitragen, dass sich Einheimische und Touristen besser kennen und verstehen lernen. Auch könnten hier Touristen, die die Hilfe der Einheimischen erfahren haben, ihren Dank zum Ausdruck bringen.

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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