PM 19 | 24.02.2015
Podium mit Ministerpräsident Bodo Ramelow im Augustinerkloster Erfurt
BEI RÜCKFRAGEN
Prof. Michael Haspel, Evangelische Akademie Thüringen, 0151-12729765; Peter Reif-Spirek, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 0361-3792701Wie gehen wir mit Geschichte um?
Am Donnerstag (26. Februar) um 19 Uhr diskutieren im Erfurter Augustinerkloster Ministerpräsident Bodo Ramelow (DIE LINKE), Mike Mohring (Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender der CDU), Prof. Volkhard Knigge (Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) und Christian Dietrich (Landesbeauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur) die Frage nach einer angemessenen Aufarbeitungs- und Erinnerungskultur. Der Abend mit dem Titel „Erinnerungskultur und/oder kritisches Geschichtsbewusstein?“ ist Teil der Veranstaltungsreihe „Augustinerdiskurse“, zu der die Evangelische Akademie Thüringen, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt einladen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
Das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus steht vor Umbrüchen: Es gibt nur wenig Überlebende des NS-Terrors, die noch öffentlich auftreten können, die „Erlebnisgeneration“ ist im hohen Alter angelangt. In der Bildungsarbeit sind wir mit Jugendlichen konfrontiert, die keinerlei direktes biografisches Band zur NS-Zeit besitzen. Sie haben aber auch schon keine Erinnerungen mehr an die DDR. Zugleich sind sie mit ganz anderen Zukunftsfragen in einer global vergesellschafteten Welt konfrontiert. Was bedeutet das für die Beschäftigung mit der Geschichte beider deutschen Diktaturen in ihrer Unterschiedlichkeit?
Die neue Landesregierung in Thüringen setzt neue Akzente in der geschichtspolitischen Debatte: Im Koalitionsvertrag wurde der Unrechtscharakter der DDR auch von der Partei DIE LINKE anerkannt, was zu bundesweiten Diskussionen geführt hat. Die rot-rot-grüne Landesregierung hat die Fragen einer neuen Aufarbeitungskultur zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit erklärt.
Welche Konzepte der historischen Auseinandersetzung brauchen wir und was folgt daraus für die Bildungsarbeit? Verfestigt sich eine ritualisierte Erinnerungskultur oder gelingt es, kritisches Geschichtsbewusstsein wachzuhalten, das historische und gesellschaftliche Prozesse differenziert wahrnimmt und zur Demokratie- und Menschenrechtsbildung beitragen kann?
Solche Fragen sollen in Erfurt diskutiert werden. Der Abend beginnt mit einem Impulsvortrag von Volkhard Knigge zum Thema „Die Zukunft des Erinnerns. Perspektiven für die Aufarbeitung der doppelten Diktaturerfahrung“. Die folgende Podiumsdiskussion wird moderiert von Akademiedirektor Michael Haspel. Im Anschluss können die Gespräche bei einem Empfang fortgesetzt werden.
Weitere Informationen im Internet: www.ev-akademie-thueringen.de