PM 001 | 11.01.2021
Projekt „Tora ist Leben“ startet mit Kurzfilm und Musik-Vortrag
BEI RÜCKFRAGEN
Alexandra Husemeyer, Kulturbüro „Der rote Faden“, 0160-96860780
Für neue Tora-Rolle werden 304.805 Buchstaben per Hand geschrieben
Das Projekt „Tora ist Leben“ startet am kommenden Mittwoch (13. Januar) im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“. Dazu wird um 16 Uhr der Kurzfilm „Vom Pergament zur Tora“ auf der YouTube‐Seite von Ahavta veröffentlicht (https://ahavta.tumblr.com/). Außerdem wird zu einer Zoom-Konferenz unter dem Motto „VielStimmigkeiten“ zur Tora und ihren Klängen in den jüdischen Kulturen der Welt mit Dr. Diana Matut eingeladen (19 bis 20.30 Uhr). Das Projekt „Tora ist Leben“ ist zentraler Beitrag der Kirchen zum Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) und das Bistum Erfurt haben einen Tora-Schreiber beauftragt, eine neue Tora für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen zu erstellen.
Die Tora umfasst die ersten fünf Bücher der hebräischen Bibel und gilt den Juden als ihr wichtigster Teil. Seit Oktober 2019 arbeitet Reuven Yaacobov an der neuen Rolle für Gottesdienste in der Erfurter Synagoge. Der Text wird innerhalb von zwei Jahren von Hand auf Pergament geschrieben. Während des Themenjahres sollte dieses Schreiben an verschiedenen Thüringer Orten zu erleben sein, was wegen der Corona-Pandemie zunächst ausgesetzt ist. Die geplanten Begleit-Veranstaltungen finden nun als Online-Format statt.
Der Kurzfilm „Vom Pergament zur Tora“ zeigt eindrücklich, wie viel Liebe, Handwerkskunst und Geduld dazugehören, um die 304.805 Buchstaben aufs Pergament zu bringen. Die Erfurter Filmemacherin Alice End hat dazu den Sofer (Tora-Schreiber) Reuven Yaacobov (Foto) in Berlin besucht. Der Sofer beantwortet Fragen von Kindern und Erwachsenen, die diese vorher auf der Facebook-Seite des Projekts einreichen konnten. Sollte es später möglich sein, wird der Toraschreiber 2021 in Thüringen öffentlich an der Tora schreiben.
Die Zoom-Konferenz mit einem Vortrag mit Klangbeispielen und anschließendem Gespräch soll einen Einblick in die vielfältigen Traditionen des „Toragesangs“ bieten und den Zuhörern einen Eindruck von der Schönheit und Komplexität dieser besonderen Art der Textwiedergabe gewähren. In jüdischen Gemeinden weltweit wird die Tora im Gottesdienst nicht vorgelesen, sondern kantilliert. Der Link wird am 13. Januar auf der Facebook-Seite „Tora ist Leben“ veröffentlicht oder kann von Projektkoordinatorin Alexandra Husemeyer angefordert werden (Mail an: a.husemeyer@gmx.de).
Die YouTube‐Seite von Ahavta, die der evangelische Pfarrer Ricklef Münnich betreibt, widmet sich dem jüdisch‐christlichen Dialog. Dort werden auch die „Worte zum Schabbat“ des Thüringer Landesrabbiners Alexander Nachama regelmäßig hochgeladen: https://ahavta.tumblr.com/
RÜCKFRAGEN
Alexandra Husemeyer, Kulturbüro „Der rote Faden“, 0160-96860780