PM 11 | 09.02.2007
Projektarbeit von deutsch deutschen Schulklassen zum Jahr 68

Schulklassen aus Altenburg und Fritzlar treffen sich für 5 Tage in Erfurt
Historische Projektarbeit zum unruhigen Jahr 1968
Stasi-Verfolgter und 68er-Rebell sind Zeitzeugen

Eine 10. Klasse aus dem thüringischen Altenburg und eine 11. Klasse aus dem hessischen Fritzlar treffen sich vom 12. bis 16. Februar zu einem historisch-politischen Bildungsprojekt in der Erfurter Begegnungsstätte am Luisenpark. Gemeinsam werden die Gymnasiasten „Protest und Anpassung im geteilten Deutschland der 60er und 70er Jahre“ untersuchen, so der Titel der Veranstaltung. Das Jahr 1968 soll dabei als das unruhigste Jahr der beiden Jahrzehnte Kerndatum der Spurensuche sein.

Veranstalter der deutsch-deutschen Begegnung sind die Evangelischen Akademien in Neudietendorf und Hofgeismar. Das Treffen der Schulklassen ist Teil eines bundesweiten Projektes. Insgesamt haben sich vier deutsch-deutsche Tandems zusammengeschlossen, um das Lebensgefühl und die politischen Entwicklungen der 60er und 70er in der DDR und der BRD zu erforschen. Über ein Internet-Forum bleiben die Tandems während der gesamten Projektzeit in Kontakt.

Im Mittelpunkt der Erfurter Projektwoche stehen Zeitzeugengespräche mit Peter Wulkau und Hellmut O. Brunn. Der Historiker und Publizist Wulkau wurde von der Staatssicherheit der DDR verfolgt und war wegen eines politisch-satirischen Romans für ein Jahr in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert. Brunn, in den 70er Jahren sogenannter Linksanwalt, gehörte zu den Wortführern der 68er Studentenbewegung. Er gilt als Vater des Satzes: „Wer zweimal mit der Gleichen pennt, gehört schon zum Establishment.“

„Wir wollen mit den Zeitzeugen den Fragen nachgehen, was Jugendliche damals bewegt hat, gegen die Verhältnisse zu rebellieren. Interessant wird zudem für die Jugendlichen sein, wie die Eltern, die Schulen und schließlich auch der Staat auf die kulturelle Rebellion reagiert haben“, so Dorothea Höck, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Thüringen.

Die Ergebnisse der Spurensuche aller vier Tandems sollen im November dieses Jahres in Berlin präsentiert werden. Das Treffen in Erfurt versteht Höck auch als Vorarbeit für den 40. Jahrestag der 68er Revolte, der im kommenden Jahr begangen wird.

Bei Rückfragen: Dorothea Höck, 036202-984 0


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