PM 064 | 26.05.2021
Regionalbischöfin wirbt für Beteiligung von Kindern an Trauerprozessen
BEI RÜCKFRAGEN
Thüringer Hospiz- und Palliativverband, 0361-78927612
Übergabe von Kinderbuchsammlung zu Sterben, Tod und Trauer
Dr. Friederike F. Spengler, Regionalbischöfin der Propstei Gera-Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Thüringer Hospiz- und Palliativverbandes (THPV), wirbt für die Beteiligung von Kindern an Trauerprozessen und für die „Charta für trauernde Kinder“. Mit der Übergabe ihrer Kinderbuch-Sammlung und -Ausstellung „Kinder begegnen Sterben, Trauer und Tod“ an den THPV erhofft sie sich mehr Teilhabe am Umgang mit Trauer im Blick auf Kinder und Jugendliche. Die Übergabe der Sammlung erfolgt zum Internationalen Kindertag am kommenden Dienstag (1. Juni) um 12 Uhr in Erfurt im Evangelischen Augustinerkloster.
„Kinder und Jugendliche werden mit diesen wichtigen Themen immer noch weitestgehend allein gelassen“, betont Dr. Friederike F. Spengler. Insbesondere angesichts der Corona-Krise und ihren Auswirkungen hält sie das für sehr bedenklich und fordert mehr Priorität und Achtsamkeit für die Begleitung Heranwachsender. Die „Charta für trauernde Kinder und Jugendliche“, erarbeitet von Winston’s Wish, der englischen Hilfsorganisation für trauernde Familien, hält sie für sehr hilfreich, denn darin werde unmissverständlich klargestellt, welche Rechte Kinder und Jugendliche im Blick auf existentielle Fragen des Lebens haben. Ihre Sammlung hat sie als wichtigen Beitrag erlebt, um auf das Thema aufmerksam zu machen, denn Kinderbücher seien sehr gut geeignet, Kindern und auch Erwachsenen die Themen Trauer, Tod und Sterben nahezubringen. Die Ausstellungen seien immer gut besucht gewesen, unter anderem durch ganze Schulklassen sowie Lehrer-Kollegien.
Die Regionalbischöfin hat mit der Sammlung mit mehr als 120 Titeln seit 2004 zahlreiche Ausstellungen in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und dem Ruhrgebiet sowie etwa 100 Aus- und Weiterbildungen für Menschen im Gesundheitswesen und in der Pädagogik, in Pfarr- und Mitarbeiterkonventen sowie für Gemeinden und andere Interessierte organisiert. „Seit meinem Dienstbeginn als Regionalbischöfin musste ich meine Nebenaufgaben und Ehrenämter drastisch reduzieren beziehungsweise aufgeben. Deshalb will ich nun die Sammlung dem Verband zur weiteren Arbeit und zum Verleih übergeben“, erklärt Spengler.
Aus der „Charta für trauernde Kinder und Jugendliche“:
• Angemessene, altersgemäße Information
• Mit-Einbezogen-Werden in Entscheidungen und Rituale
• Mit anderen Betroffenen zusammenkommen
• Auf verschiedenste Art erzählen, was passiert ist
• Gefühle ausdrücken, ohne bewertet zu werden
• Gewohnte Routinen beibehalten
• Erinnerungen lebendig werden lassen
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