PM 184 | 01.12.2011
Regionalbischof Hans Mikosch wird in den Ruhestand verabschiedet
BEI RÜCKFRAGEN
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982Positives Fazit der Fusion zur EKM
Mikosch: „Unsere Kirche ist fromm und politisch“
Am kommenden Sonntag verabschiedet die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Dr. Hans Mikosch mit einem Festgottesdienst in Gera in den Ruhestand (4. Dezember, 14.30 Uhr, Kirche St. Johannis). Der Theologe war zuletzt als Regionalbischof der Propstei Gera-Weimar und Stellvertreter der Landesbischöfin tätig. Die Predigt in dem Gottesdienst hält Landesbischöfin Ilse Junkermann. Weitere Mitwirkende sind unter anderem Landesbischof i.R. Christoph Kähler, die anderen Regionalbischöfe der EKM, Landessuperintendent Martin Herche und zahlreiche Superintendenten.
Hans Mikoschs Zeit als Regionalbischof war besonders von der Fusion der evangelischen Kirchen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt geprägt. Er zieht ein positives Fazit. „Die EKM wirkt als Scharnier zwischen verschiedenen kirchlichen Zusammenschlüssen“, sagt der 63-Jährige. Zudem lobt er „die moderne Verfassung“ der Kirche: Dort wird beispielsweise an die Mitschuld der Kirche bei der Auslöschung jüdischen Lebens erinnert und gesellschaftliche Einmischung gefordert. „Unsere Kirche ist fromm und politisch“, so Mikosch. „Die Leitung der Kirche geschieht im Hören auf das Wort Gottes und im geschwisterlichen Gespräch. Überkommene Hierarchien und Herrschaftsansprüche werden damit infrage gestellt. Kirche ist in allen ihren Ämtern und Funktionen nicht für sich selber da, sondern trägt Dienstcharakter“, resümiert er.
Weitere positive Auswirkungen der Fusion laut Mikosch: Das synodale Element in den Gemeinden und Kirchenkreisen sei signifikant gestärkt worden, manche Arbeitszweige hätten an Professionalität gewonnen, die Vielfalt des gemeindlichen, regionalen und gesamtkirchlichen Lebens mit seinen Ressourcen an Menschen, Musik, Gottesdiensten, Seelsorge, Religionsunterricht, Gebäuden, Geschichte(n), Glaube und Bekenntnissen habe zugenommen. Für die Zukunft wünscht sich Mikosch „eine authentische Kirche des Glaubens und der Offenheit“. Da Kirche vor allem aus den Gemeinden wachse, benötigten diese höchste Priorität.
Die Meininger Pröpstin Marita Krüger löst Hans Mikosch als ständigen Stellvertreter von Landesbischöfin Junkermann ab. Sie war von der Landessynode zur jüngsten Sitzung gewählt worden. Einen Nachfolger für das Amt des Regionalbischofs für die Propstei Gera-Weimar wählt die Landessynode voraussichtlich zu ihrer nächsten Tagung vom 16. bis 18. März 2012 in Gera.
Kurz-Info Hans Mikosch:
Hans Mikosch wurde 1948 geboren, nach dem Besuch Polytechnischer Oberschulen folgte ein theologisches Proseminar sowie das Studium der Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einem Diplom im Bereich Systematik als Abschluss. Mikosch war dann als Vikar und Pfarrer in den Kirchspielen Witzleben (Kirchenkreis Arnstadt), Gefell (Kirchenkreis Schleiz) sowie der Kirchengemeinde Gera tätig, wurde Superintendent im Kirchenkreis Gera und hat von 2002 bis 2011 als Regionalbischof des Aufsichtsbezirkes Ost und späteren Propstsprengels Gera-Weimar gearbeitet. Er ist mit einer Theologin verheiratet und hat einen Sohn. Gesellschaftspolitisches Engagement war für ihn immer wichtig – so ist er zu DDR-Zeiten aus der FDJ ausgetreten, gehörte zu den Förderern der friedlichen Wende und ist heute unter anderem für seinen Einsatz gegen Rechtsextremismus bekannt.
Hinweis an die Redaktionen: Anbei finden Sie eine Bilddatei von Hans Mikosch zum Download
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