PM 093 | 20.07.2020
Sommertheater mit den Einaktern „Auf hoher See“ und „Striptease“
BEI RÜCKFRAGEN
Spiel- und Theaterwerkstatt Erfurt e.V., 0361-7968812 oder 0177-7885321
Open-Air-Tournee durch Mitteldeutschland
Das Ensemble des Kinder- und Jugendpfarramtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und des Vereins „Spiel- und Theaterwerkstatt Erfurt“ geht mit den Einaktern „Auf hoher See“ und „Striptease“ von Slawomir Mrozek auf Tournee in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Am 26. Juli ist Premiere im Pfarrgarten in Erfurt-Marbach. Weitere Open-Air-Gastspiele sind bis zum 1. August in Thüringen in Großfahner, Kamsdorf und Stadtroda sowie in Sachsen-Anhalt in Bad Schmiedeberg, Naumburg und Halle geplant. Die Inszenierung ist auch außerhalb des Tournee-Zeitraumes buchbar.
„Auf hoher See“ beschreibt Sabine Kappelt vom Kinder- und Jugendpfarramt der EKM als eine bitterböse Parabel auf Macht, Intrigen und die Manipulierbarkeit des Menschen. „Das Stück ist eine präzise Studie menschlicher Abgründe, die keineswegs nur in der Extremsituation eines auf hoher See treibenden Floßes zu finden sind“, sagt die Theaterpädagogin. Das Spiel könne zeitlos bleiben, denn das losgelöste Sein vom Alltag durch den Spielort „Auf hoher See“ verleihe dem Stück eine allgemeingültige Bedeutung. „Bezüge zu historischen oder aktuellen Ereignissen wie zum eigenen Erleben kann sich der Zuschauer selbst herstellen“, betont Sabine Kappelt. Zum Stück „Striptease“ erklärt sie, dass Mrożek „wie unter einem Brennglas menschliche Ängste, Konfliktvermeidungsstrategien, Problemverdrängungsmethoden, alberne Philosophie und die Gefahr eines vorauseilenden Gehorsams seziert“.
Das Stück „Auf hoher See“ hat eine klare Ausgangssituation: das Meer, ein Floß und drei Männer, denen die Lebensmittel ausgegangen sind. Um zu überleben, muss einer von ihnen gegessen werden. Wie die drei mit dem Problem umgehen und wie sie es lösen, wird auf sehr hintersinnige Weise gezeigt. Der Weg zum Essen führt über Wahlkämpfe, Abstimmungen und geschickt eingefädelte Argumentationen wie Appelle an Menschlichkeit, Moral, Kameradschaftlichkeit und andere Werte menschlichen Zusammenlebens, denen man sich nicht entziehen kann – hier allerdings geht es ums Gegessenwerden!
In „Striptease“ befinden sich zwei Figuren mit einem unbekannten Menschen in einem ihnen unbekannten Raum. Die beiden wurden jäh aus ihrem Alltag gerissen, müssen sich kennenlernen und sich mit der rätselhaften Situation, in die sie geraten sind, auseinandersetzen. Wer bleibt beharrlich sitzen und frönt der inneren Freiheit? Wer will um jeden Preis diesen mysteriösen Ort verlassen und strebt mithilfe der Revolution nach äußerer Freiheit? Wie reagieren wir Menschen in einer Ausnahmesituation, wenn die Möglichkeiten unseres Handelns scheinbar eingeschränkt sind? Finden wir eine gemeinsame solidarische Überlebensstrategie, schaut jeder nur auf sich oder reden wir uns um Kopf und Kragen, um die Situation irgendwie erträglicher zu machen?
Die Termine im Überblick:
26. Juli in Erfurt-Marbach, Pfarrgarten, Petristraße 1, 20 Uhr
27. Juli in Bad Schmiedeberg, Pfarrgarten, 19.30 Uhr
28. Juli in Halle, Johanneskirche, 20 Uhr
29. Juli in Großfahner, Pfarrgarten, 20 Uhr
30. Juli in Kamsdorf, Kirchgarten, 20 Uhr
31. Juli in Naumburg, Am Dom, 20 Uhr
1. August in Stadtroda, Klosterruine, 20 Uhr
RÜCKFRAGEN
Spiel- und Theaterwerkstatt Erfurt e.V., 0361-7968812 oder 0177-7885321