PM 9 | 01.02.2007
Tagung zum Feindbild Bausoldat
Jugendliche lesen mit Eppelmann in seinen Stasi-Akten
Seminar zum „Feindbild Bausoldat“ vom 5.-9.2. in Erfurt
„Feindbild Bausoldat – Begegnung mit Menschen und Stasiakten“ – unter dieser Überschrift kommen in der erste Woche der Winterferien junge Menschen in der Erfurter Predigerkirche zusammen. Mit der fünftägigen Veranstaltung, die am kommenden Montag (5.2.) beginnt, sollen sich junge Menschen über Widerstand, Opposition und Kriegsdienstverweigerung in der DDR informieren können. Veranstaltet wird das Treffen von der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) und Hildigund Neubert, der Thüringer Beauftragten für die Stasiunterlagen.
Zu dem Seminar gehört die Lektüre von Original-Stasiakten. Anschließend haben die Teilnehmer die Möglichkeit, mit den Personen zu sprechen, über die die Akten angelegt wurden. Prominentester Gesprächsgast wird der ehemalige Abrüstungsminister der DDR und Ex-Bausoldat Rainer Eppelmann sein.
„Die DDR-Vergangenheit ist für junge Menschen in weiter Ferne. Wir wollen die Distanz zur Vergangenheit überwinden und werden die Stasiunterlagenbehörde ebenso besuchen wie den Stasiknast. Es gilt aber auch, zu fragen, was junge Menschen heute motivieren könnte, politisch aktiv zu werden“, schildert Wolfgang Geffe, EKM-Friedensbeauftragter und Initiator der Tagung, das Anliegen.
Während der Zeit des Seminars (5.-9.2.) wird in der tagsüber geöffneten Predigerkirche eine Ausstellung des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ über DDR-Bausoldaten gezeigt.
Zudem sind zwei öffentliche Veranstaltungen in der Erfurter Predigerkirche geplant. Am Dienstagabend (6.2., 19.30 Uhr) referiert der Publizist Udo Scheer über „Alltagsmilitarismus in der DDR“. Mit Eppelmann kann am Mittwochabend (7.2., 19.30 Uhr, Predigerkirche) unter dem Titel „Erinnerung als Chance für die Zukunft“ diskutiert werden.
Bei Rückfragen: Wolfgang Geffe, 0151-15210551