PM 25 | 25.02.2013
Tausende Christen in Mitteldeutschland feiern den Weltgebetstag
BEI RÜCKFRAGEN
Simone Kluge (Referentin für Weltgebetstagsarbeit bei den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland), 0345-54848813Gottesdienst-Vorlage kommt aus Frankreich
Am Weltgebetstag (1. März) beteiligen sich in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) etwa 1.800 Kirchengemeinden mit Veranstaltungen und Gottesdiensten. Die Gottesdienst-Vorlage für die weltweiten Feiern kommt in diesem Jahr aus Frankreich. Frauen aus sechs christlichen Konfessionen haben dort Texte, Lieder und Gebete zum Thema „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ zusammengestellt. Ihr Gottesdienst zum Weltgebetstag 2013 liefert biblische Impulse und berichtet von guten sowie schwierigen Zuwanderungsgeschichten.
Was bedeutet es, Vertrautes zu verlassen und plötzlich „fremd“ zu sein? Diese Frage stellten sich auch Frauen in Mitteldeutschland bei der Vorbereitung auf den Weltgebetstag. Dass die Anregungen und Impulse aus dem jeweiligen Weltgebetstags-Land in die Kirchenkreise und zu den dort aktiven Frauen gelangen, dafür stehen die Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland jedes Jahr mit einem breit angelegten Fortbildungsprogramm für Haupt- und Ehrenamtliche.
Der Weltgebetstag wird an jedem ersten Freitag im März in 170 Ländern gefeiert. Er ist die größte ökumenische Laienbewegung. Die Vorbereitung übernehmen in jedem Jahr Frauen eines anderen Landes. Im Gottesdienst gibt es Informationen zu dem Land, außerdem wird zum gemeinsamen Essen nach Rezepten der jeweiligen Küche sowie zum Singen und Tanzen eingeladen. Mit der Weltgebetstags-Kollekte werden Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. In Frankreich und Deutschland werden Projekte für Flüchtlinge und Asylbewerberinnen gefördert.
Hintergrund:
In Frankreich, wo zwischen 50 und 88 Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch sind, ist die strikte Trennung zwischen Staat und Religion in der Verfassung verankert. Das Land gilt seit 1905 als Modell für einen laizistischen Staat. Sehnsüchtig blickt manche Frau aus anderen Ländern auf die Französinnen, die dank gut ausgebauter staatlicher Kinderbetreuung scheinbar mühelos Familie und Berufstätigkeit vereinbaren. Dennoch bleiben Frauen in Frankreich, die durchschnittlich 18 Prozent weniger verdienen als die Männer, wirkliche Führungsposten in Politik und Wirtschaft oft verwehrt. Schwer haben es häufig auch die Zugezogenen, meist aus den ehemaligen französischen Kolonien in Nord- und Westafrika stammend, von denen viele am Rande der Großstädte leben. Geschätzte 200.000 bis 400.000 sogenannte Illegale leben in Frankreich. Spätestens seit in Paris zwei Kirchen von „sans-papiers“ (Menschen „ohne Papiere“) besetzt wurden, ist ihre Situation in der französischen Öffentlichkeit Thema.
Weitere Informationen im Internet: www.weltgebetstag.de und www.frauenarbeit-ekm.de