PM 014 | 23.02.2018
„Viele ungehobene Schätze“

Großes Chorprojekt mit Kantaten des Rudolstädter Komponisten Georg Gebel

Am 4. März 2018 (Sonntag, 10 Uhr) startet mit dem Kantatengottesdienst in der Meininger Stadtkirche ein großes Chorprojekt mit bislang wenig bekannten Passionskantaten des Rudolstädter Hof-Komponisten Georg Gebel (1709 bis 1753). Kirchenmusiker der Propstei Meiningen-Suhl werden von März bis November insgesamt sechs Kantaten Gebels an verschiedenen Orten in Thüringen aufführen. Den Auftakt übernimmt am 4. März Kreiskantor Sebastian Fuhrmann. Die Notenhandschriften der Stücke lagern seit vielen Jahren im Thüringer Staatsarchiv in Rudolstadt. Mithilfe des Musikwissenschaftlers Maik Richter aus Halle/ Saale ist dem Zentrum für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) jetzt eine Neu-Edition von insgesamt zwölf Kantaten des Rudolstädter Komponisten gelungen.

„Die Kompositionen von Georg Gebel sind ein Schatz, der gehoben werden will“, sagt Katja Bettenhausen, Propsteikantorin für Meiningen-Suhl. „Wenige Oratorien sind von ihm erhalten und insgesamt 144 Kantaten. Wir sind glücklich, dass wir mit der Hilfe von Maik Richter nun den Anfang gemacht haben. Es ist eine große Chance und Bereicherung, die Stücke dieses vielerorts unbekannten Komponisten in den Kirchen zum Klingen zu bringen.“

Bis auf wenige größere Werke wie die Johannes-Passion oder das Weihnachtsoratorium von Georg Gebel sind bisher nur wenige Einzelwerke in moderner, heute lesbarer Schreibweise herausgegeben worden. Deshalb war eine Neu-Edition notwendig. Kantaten der Passionszeit boten sich als Pilotprojekt an.

„Der Orchesterpart der Kantaten ist in der Passionszeit zumeist eher schlank besetzt im Gegensatz beispielsweise zur Advents- und Weihnachtszeit“, so Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen. „So konnten wir Kantoren-Kollegen in der Propstei für 2018 gewinnen, sechs der neu-edierten Kantaten aufzuführen. Und es gibt auch schon Anfragen von Kollegen für 2019.“

Weitere Kantaten-Aufführungen sind geplant am 11. März in Rudolstadt unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen, am 18. März in Bad Blankenburg, am 18. November in Arnstadt sowie am 25. November in Sonneberg. Für 2019 ist die Aufführung von sechs weiteren Passionskantaten vorgesehen.

Hintergrund: Georg Gebel (*25. Oktober 1709 in Brieg/ Schlesien, U 24. September 1753 in Rudolstadt) war eine deutscher Komponist. Er kam nach Stationen in Breslau und Dresden nach Rudolstadt. Dort wurde er zunächst „Concert-Meister“ und 1750 dann zum „Capell-Meister“ berufen. Seine Werke, von denen nahezu ausschließlich die Kantaten und Oratorien erhalten geblieben sind, werden heute im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt (Schloss Heidecksburg) aufbewahrt.

RÜCKFRAGEN

Katja Bettenhausen, 03672-480675


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