PM 097 | 08.08.2022
Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog wird erneut verliehen

Ausschreibung zum 80. Jahrestag der Ermordung am 12. August

Zum 80. Jahrestag der Ermordung von Werner Sylten am 12. August schreibt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zum siebten Mal den Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog aus. Bewerben können sich Kirchengemeinden, Initiativen, Schulen und Einzelpersonen, die im Feld des christlich-jüdischen Dialogs Projekte, Gespräche oder Aktionen durchgeführt haben oder Projekte planen, zum Beispiel mit Konfirmanden und Jugendlichen, als Kunstprojekte, Erinnerungsprojekte vor Ort oder theologische Projekte, Begegnungen und Studienreisen, zur Aufarbeitung von Lokal- und Regionalgeschichte sowie zur Geschichte unserer Landeskirche.

Der Beirat für christlich-jüdischen Dialog der EKM will mit dem Preis Projekte des jüdisch-christlichen Dialogs in der Landeskirche würdigen. Ziele sind die Motivation zu und die Förderung von Projekten und Aktivitäten im Feld des christlich-jüdischen Dialogs, das Bekanntmachen und öffentliche Wahrnehmen von Projektideen, das Vernetzen von Aktivitäten und das Anregen von neuen Projekten und Ideen sowie die Thematisierung der Tradition der Bekennenden Kirche im Einsatz für die jüdischen Geschwister durch die Ehrung von Werner Sylten. Preiswürdig sind sowohl abgeschlossene Projekte als auch Vorhaben, die eine oder mehrere der Verpflichtungen umsetzen.

Preise werden ausgereicht für Projekte und Initiativen, die in besonderer Weise den Selbstverpflichtungen der II. Landessynode „Martin Luther und die Juden. Erbe und Auftrag. Eine Verlautbarung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland“ vom 19. November 2016 nachkommen.

Hintergrund:
Mit einem Beschluss der 2. Landessynode hat sich die Landeskirche verpflichtet, jeder Form von Antisemitismus zu widersprechen, in Lehre und Leben das religiöse Selbstverständnis des Judentums zu achten, für Religionsfreiheit einzustehen und der Entrechtung, Diskriminierung und Zerstörung jüdischen Lebens entgegenzutreten sowie den Reichtum der jüdischen Schriftauslegung wahrzunehmen und sich mit antijüdischen Interpretationen der Bibel auseinanderzusetzen. In der Folge wurde der Werner-Sylten-Preis ins Leben gerufen. Mit ihm werden Projekte ausgezeichnet, die die Selbstverpflichtung im Raum der Landeskirche umsetzen.
Werner Sylten war ein evangelischer Theologe, der 1936 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Pfarrdienst entlassen wurde. Er half mit, das Leben von mehr als tausend „nichtarischen“ Christen zu retten. 1942 ermordeten ihn die Nazis. 1979 wurde ihm von der Gedenkstätte „Yad Vashem“ der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen.

Weitere Informationen im Internet: www.werner-sylten-stiftung.de

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575


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