PM 74 | 14.06.2006
Zwei Jubilaeen in Altenburg 300 Jahre Stift 100 Jahre Agneskirche
Zwei Jubiläen in Altenburg – eine Festwoche
300 Jahre Magdalenenstift – 100 Jahre Herzogin-Agnes-Gedächtniskirche
Gleich zwei Jubiläen werden vom kommenden Wochenende an in Altenburg gemeinsam gefeiert: 300 Jahre Evangelisch-Lutherisches Magdalenenstift und 100 Jahre Evangelische Herzogin-Agnes-Gedächtniskirche. Das Magdalenenstift, zu dem heute ein Senioren- und Pflegeheim, eine Sozialstation und der evangelische Kindergarten gehören, hatte im Mai 1706 den Lehrbetrieb für die Ausbildung adliger Mädchen aufgenommen. Die Herzogin-Agnes-Gedächtniskirche war im Auftrag von Herzog Ernst I. zum Gedächtnis an seine Gemahlin Agnes erbaut, 1906 eingeweiht und der evangelischen Kirchgemeinde gestiftet worden.
Auf dem Programm der Festwoche vom 17. bis 25. Juni stehen insgesamt 17 Veranstaltungen, darunter vier Vorträge zu aktuellen sozialen Themen, zur Geschichte und Architektur. Am Freitagabend (23.6.) wird zu einem Barock-Konzert eingeladen. Gespielt wird auf historischen Instrumenten. Am Samstag (24.6.) wird im Hof des Magdalenenstiftes während eines großen Kaffeetrinkens ein Nachmittagskonzert aufgeführt. Am Abend wird in der Gedächtniskirche ein Rockkonzert geboten. Dabei wird die kanadische Sängerin Cae Gauntt von Musikern begleitet, die sonst in Bands wie „Die Söhne Mannheims“ spielen. Anschließend wird ein Johannisfeuer entzündet. Die Feierlichkeiten enden mit einem Festgottesdienst am Sonntag (25.6.), in dem Bischof Christoph Kähler die Predigt halten wird.
Das Evangelisch-Lutherische Magdalenenstift wurde 1705 gegründet. Mehr als zwei Jahrhunderte lang war das Stift Internat und Schule für junge adlige Damen. 1938 wurde die Schule und 1944 das Internat von den Nazis aufgelöst. Nach dem Krieg hat das Stift die Altenburger Bibelgesellschaft und ein Seminar zur Ausbildung von Katechetinnen beherbergt, später auch einen Kindergarten und ein Blindenheim. Heute verbindet die Stiftung Angebote der Kranken- und Seniorenhilfe mit der Kinder- und Jugendhilfe. So wendet sich die Stiftung Menschen jeden Alters zu und ist Begegnungsstätte der Generationen.
Die Evangelische Herzogin-Agnes-Gedächtniskirche wurde von 1904 an unweit des Stifts errichtet. Sie sollte ein neu entstandenes Arbeiterviertel in die Stadt integrieren helfen und gleichzeitig an die Herzogin erinnern. Architektonisch auffällig sind die Jugendstilelemente in der Fassade und den Fenstern. Die Kirche bietet 800 Menschen Platz und wird von Schulen und der Kirchgemeinde regelmäßig für Gottesdienste und Konzerte genutzt.
„In Altenburg sind Kirche und Diakonie zwei Seiten einer Medaille“, so Pfarrer Uwe Flemming, Mitorganisator der Jubiläums-Feierlichkeiten. „Beide sind nicht nur eine sinnvolle, sondern eine notwendige Verbindung. Die Kirchgemeinde, wenn sie die christliche Botschaft ernst nimmt, muss diakonisch handeln. Für die Diakonie wiederum bedeutet die Kirchgemeinde die Rückbindung an den gelebten Glauben.“
Bei Rückfragen: Uwe Flemming, Kirchgemeinde, 03447-894210, Dirk Keiner, Stift, 03447-311613