PM 10 | 04.02.2008
Am Aschermittwoch startet die Fastenaktion

"Fasten klärt den Blick für das Wesentliche"
Am Aschermittwoch startet die Fastenaktion "7 Wochen Ohne"

Nicht Verzicht sondern Verschwendung steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Unter dem Motto "Sieben Wochen ohne Geiz" wird dazu aufgerufen, mehr Menschlichkeit zu verschwenden – zum Beispiel durch das Verschenken von mehr Zeit, Liebe, Lob, Gastfreundschaft und Zuneigung. An der bundesweiten Aktion, die vom Aschermittwoch (6. Februar) bis zum Ostersonntag (23. März) dauert, beteiligen sich jährlich bis zu zwei Millionen Menschen.

Organisator Arnd Brummer vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) hat sich für das diesjährige Motto der Aktion entschieden, „weil die Menschen in unserer Welt dringend einen Frühling der Herzen brauchen". Nach reformatorischem Verständnis könne die Passionszeit mehr als nur periodischen Genuss-Verzicht bedeuten. Ziel der Aktion sei es, eingefahrene Gewohnheiten zu durchbrechen und großzügig mit den eigenen Ressourcen zu sein. Er ruft die Teilnehmer auf, verschwenderisch zu sein - mit ihrer Zeit für Freunde, mit ihrem Geld für eine gute Sache, mit ihrer Liebe für die Nächsten. Das ständige Kalkül einer gewinnorientierten Gesellschaft töte jede spontane Geste. Brummer: „Niemand sollte mit seinen materiellen, seelischen und geistigen Gaben geizen. Dann taut das Eis in den Herzen".

Davon unabhängig empfehlen die Organisationen auch das Fasten in klassischer Manier, beispielsweise durch den Verzicht auf Alkohol, Zigaretten oder Fernsehen. ”Der Verzicht auf eingeschliffene Alltagsgewohnheiten fällt zunächst erst einmal schwer. Aber nach einiger Zeit hilft uns Fasten zu klären, was Lebensqualität eigentlich ausmacht. Somit klärt das Fasten den Blick für das Wesentliche. Dabei ist es wichtig, dass jede und jeder selbst herausfindet, worauf zu verzichten sinnvoll wäre“, sagt Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen.

Hintergrund
Die Bezeichnung ”Aschermittwoch” weist auf alte Bußübungen hin, in denen sich Gläubige als Zeichen der Buße für begangene Sünden zu Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut haben. Mit dem Aschermittwoch beginnt nach christlicher Tradition die 40tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest (Passionszeit). In den Kirchen steht in diesen Wochen thematisch die Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu Christi besonders im Mittelpunkt.
Die Aktion „7 Wochen Ohne“ entstand zu Beginn der 80er Jahre. Nach einer fröhlichen „Kneipenrunde“ beschloss 1983 eine Gruppe von Journalisten und Theologen, sieben Wochen lang, von Aschermittwoch bis Ostern, zu fasten.

Weitere Informationen im Internet unter www.7-wochen-ohne.de


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