PM 143 | 07.12.2010
Andachten zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder

„Erinnern ist wichtig, um den Verlust zu durchleben“

Anlässlich des Weltgedenktages für verstorbene Kinder am 12. Dezember finden in der Evan­gelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Andachten für verwaiste Eltern und Angehörige statt. In der St. Johanniskirche Wernigerode wird es eine Andacht (17 Uhr) geben, ausgerich­tet von der Johannisgemeinde und einem Selbsthilfeverein. Im Anschluss daran besteht im Pfarrhaus die Gelegenheit, mit anderen betroffenen Familien ins Gespräch zu kommen. In Gera findet eine Andacht in der Sankt-Salvator-Kirche statt (14 Uhr) und in Goldbach (Land­kreis Gotha) in der Pfarrscheune (16 Uhr) mit anschließender Gesprächsmöglichkeit. Bereits am 11. Dezember gibt es eine Gedenkfeier in der St. Jakobuskirche in Ilmenau (20 Uhr).

In der Autobahnkirche Hohenwarsleben findet bereits zum neunten Mal eine Gedenkzeit statt (17.30 Uhr), die von der evangelischen Kirchengemeinde organisiert wird. Wie auch in den vergangenen Jahren werden viele Eltern, Großeltern und Geschwister Gedenkkerzen anzün­den. Zudem gibt es in der Hohenwarsleber Kirche die Möglichkeit, den Namen des Kindes in ein öffentlich ausliegendes Anliegenbuch zu schreiben.

„Manche Frau hat ihr Kind nie in den Armen halten dürfen, weil es schon vor der Geburt im Mutterleib gestorben war. Andere mussten die Nachricht eines Unfalltodes von Tochter oder Sohn erleben“, sagt Peter Herrfurth, Pfarrer an der Autobahnkirche Hohenwarsleben. „Meist dauert es Jahre, ehe diese Eltern ihr Schicksal annehmen können. Die Trauer bleibt, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit verändert. Zu oft werden Eltern in ihrer Not allein gelassen. Kaum einer traut sich offen mit ihnen über ihr totes Kind zu sprechen. Der Gedenktag gibt den Betroffenen eine Gelegenheit bewussten Gedenkens in der Vorweihnachtszeit abseits vom Trubel der Weihnachtsmärkte. Erinnern ist wichtig, um den Verlust durchleben zu können.“

Hintergrund:
Unter dem Motto „Worldwide Candle Lighting“ – weltumspannendes Kerzenleuchten – findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember der Gedenktag für verstorbene Kinder statt. Aus diesem Anlass stellen Trauernde um 19 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster. Wäh­rend die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt. Die Idee dazu entstand vor dreizehn Jahren in den USA. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr 20.000 Kinder und junge Er­wachsene.

Weitere Informationen im Internet: www.veid.de

RÜCKFRAGEN

Peter Herrfurth, 0177-5971328

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