PM 80 | 14.09.2005
Bischof Noack zu den Bundestagswahlen
„Wählen gehen und mehr gesellschaftliches Engagement zeigen“
Der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, fordert die Bürgerinnen und Bürger des Landes Sachsen-Anhalt auf, sich an der Bundestagswahl zu beteiligen und sich stärker gesellschaftlich zu engagieren. Außerdem hat der evangelische Bischof Magdeburgs „Prüfbausteine“ formuliert, die unentschlossenen Wählerinnen und Wählern bei der Stimmabgabe am 18. September 2005 helfen sollen.
„Demokratie lebt von der Beteiligung und dazu gehört auch die Wahlbeteiligung“, schreibt Axel Noack in einem Beitrag für die in Magdeburg erscheinende Wochenzeitung „Die Kirche“. Aber nicht nur zu den Wahlen, jeden Tag brauche es Menschen, die sich in demokratischen Parteien oder in Gewerkschaften engagieren. Eine Gesellschaft benötige bürgerliches Engagement. Neben der Politik bestimme es maßgeblich mit über die Lebensqualität in einem Land, so der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen. „Wenn in Parteien und anderen Institutionen mangels Mitgliedern die Stimme des Ostens nur undeutlich zu hören ist, dürfen wir uns darüber nicht beklagen.“
Eine Wahlempfehlung werde er nicht abgeben, so der Magdeburger Bischof. Stattdessen nennt Axel Noack „Prüfbausteine“, an denen sich Wählerinnen und Wählern, orientieren können: „Schauen Sie kritisch auf alle schnellen und einfachen Versprechungen. Prüfen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Parteien, für die sie stehen, ob ihre Vorschläge auf der Basis des Grundgesetzes stehen oder ob sie dieses beschädigen oder beseitigen wollen. Lassen Sie sich nicht einreden, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen die Hauptschuld an der Problemlage tragen, in die wir geraten sind. Sagen Sie ein deutliches Nein, wenn bestimmte Gruppen der Gesellschaft – dazu zählen auch die Politikerinnen und Politiker – pauschal unter einen Generalverdacht gestellt werden.“
Die Demokratie in Deutschland sei zwar stabil, so Axel Noack, dennoch sollten alle Bürgerinnen und Bürger die politische Entwicklung der Bundesrepublik wachsam verfolgen. „Deshalb kann es uns nicht egal sein, was am Wahlsonntag in unseren Städten und Dörfern passiert. Es ist eine bleibende Aufgabe, Demokratie immer wieder zu stärken und zu gestalten.“
Magdeburg, 14. September 2005 – Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen