PM 135 | 21.11.2007
Bischofsbrief an die Gemeinden zum Thema Kirchenvereinigung

Bischof Axel Noack hat zum Synodenbeschluss über die Vereinigung der Kirchenprovinz Sachsen mit der Thüringer Landeskirche einen Brief an die Gemeinden, Einrichtungen und Werke der Kirchenprovinz geschrieben.

In dem Brief, der gestern den Gemeinden übermittelt worden ist, schreibt der Bischof: „Ich bin froh, dass die Entscheidung so ausgefallen ist, dennoch ist kein Anlass zum Jubel gegeben.“ Die Kirche dürfe nicht übersehen, dass nur etwa 70 Prozent der Synodalen für eine Vereinigung gestimmt hätten. „In den Parlamenten der Welt gilt das als ein sehr gutes Ergebnis. Eine Synode hingegen kann darüber nicht froh sein. Sie ist auf Einmütigkeit in den Entscheidungen hin angelegt“, so Noack. Man werde noch viel Arbeit aufwenden müssen, um auch die Kirchenparlamentarier mit auf den Weg zu nehmen, die einer Vereinigung eher kritisch oder ablehnend gegenüber ständen.

„Dennoch, auch trotz der anderer Bedenken, bin ich der Meinung, dass die große Mehrheit der Synode eine richtige Entscheidung getroffen hat. ... Darum sollten wir jetzt nicht nur sehen, was wir verlieren, sondern uns darüber freuen, was wir gewinnen“, schreibt Bischof Noack. Der Beschluss ermögliche es, auf einen absehbaren Zeitraum mit einer stabilen Kirche, in der Qualität einer Landeskirche zu leben. Gemeindliches Leben und Arbeiten werde sich auch in den Arbeitsbereichen außerhalb der herkömmlichen Gemeindearbeit weiter entwickeln können. „Zum anderen bedeutet der Beschluss: lasst uns, so lange es geht, mit unseren Kräften und Mitteln in der Fläche, bei den Gemeinden und Kirchenkreisen bleiben und dafür lieber die „obere“ Ebene verschlanken. Das ist für die Mitarbeiter dort natürlich besonders schmerzlich, aber viele andere in Kirchenkreisen und Gemeinden haben dies in den letzten Jahren ja auch schon durchleben und durchleiden müssen“, so der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen.

Hintergrund:
Auf der Herbstsynode der Kirchenprovinz Sachsen hatten die Kirchenparlamentarier mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Vereinigung mit der Landeskirche Thüringen zu einer Vereinigten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zum 1. Januar 2009 gestimmt. Das gemeinsame Kirchenamt der EKM wird in Erfurt sein, Bischofssitz wird Magdeburg sein.

Anhang:
Brief von Bischof Axel Noack an die Gemeinden Bischofsbrief_Axel_Noack_November_2007.pdf (pdf-Dokument; Dateigröße 78 KByte)

Magdeburg, der 21. November 2007


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar