PM 30 | 25.03.2010
Christen gehen Kreuzweg durch Magdeburger Innenstadt
BEI RÜCKFRAGEN
Wolfgang Gerlich, 0391/40 42 806"Via Crucis 2010"
Evangelische und katholische Christen erinnern am kommenden Sonntag (28. März, 18.30 Uhr) mit einem Kreuzweg durch die Magdeburger Innenstadt an die Leidensgeschichte von Jesus Christus. An der „Via Crucis 2010 werden auch Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, und Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg teilnehmen.
Die Via Crucis ist ein Gottesdienst mit sechs Abschnitten, die an verschiedenen Orten stattfinden. Dabei wird ein großes Holzkreuz durch die Stadt getragen. An den Stationen hören die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lesungen aus der Bibel, die von der Verurteilung und Hinrichtung Jesu handeln. Außerdem werden Passionslieder gesungen und Gebete gesprochen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 400 Christinnen und Christen an der Via Crucis.
Die Prozession beginnt dieses Jahr auf dem Magdeburger Hauptbahnhof. Von dort geht es weiter durch das City-Carré zur Kantstraße, weiter zum Ulrichsplatz über die Goldschmiedebrücke entlang bis Einmündung Regierungsstraße und von dort aus um das Allee-Center herum zum Alten Markt. Nach etwa eineinhalb Stunden endet die „Via Crucis“ mit einem gemeinsamen Gebet in der Johanniskirche. Neben Bischof Feige und Landesbischöfin Junkermann beteiligen sich an dem Gottesdienst auch der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg Michael Seils und Propst Josef Kuschel als erster katholischer Pfarrer der Stadt sowie Dechant P. Andreas Struck, Pastor Jürgen Stolze und Domprediger Giselher Quast.
Hintergrund
Bereits in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten suchten Gläubige in Jerusalem die Orte auf, an denen nach biblischem Bericht die Verurteilung, Geißelung und Kreuzigung Jesu stattgefunden haben soll. Hier gedachten sie seiner Leiden. In der Folge entstand die Tradition der Via Dolorosa, des Kreuzwegs. Pilgerfahrer brachten diese Gottesdienstform später nach Europa. Es entstanden zahlreiche Kreuzwege mit unterschiedlich vielen Stationen. Manche entsprachen in ihrer Länge exakt der Strecke in Jerusalem, die Jesus vom Palast des damaligen römischen Statthalters Pontius Pilatus, wo er verurteilt wurde, bis zur Richtstätte, dem Berg Golgatha, gelaufen ist.
In Magdeburg gehen Christen aller Kirchen diesen Weg öffentlich nun zum achten Mal. Am Palmsonntag 2001 wurde diese Tradition, nachdem sie bis dahin nur in den Kirchen gepflegt wurde, erstmals nach sehr langer Zeit wieder auf die Straße verlegt.