PM 94 | 21.10.2014
„Christenkreuz und Hakenkreuz“ Ausstellung in der Magdeburger Matthäusgemeinde
BEI RÜCKFRAGEN
Büro der Matthäusgemeinde, 0391-7332416Die Ausstellung „Christenkreuz und Hakenkreuz“ über Kirchenbau und sakrale Kunst im Nationalsozialismus ist noch bis zum 19. November in der Matthäusgemeinde und im Archiv der Kirchenprovinz Sachsen (Freiherr-vom-Stein-Str. 45) in Magdeburg zu sehen. Eine Tafel der Ausstellungen widmet sich insbesondere dem Gemeindehaus St. Matthäus, dessen Grundstein im Jahr 1934 gelegt wurde.
Begleitend zur Ausstellung hält Sabine Ulrich am Dienstag (11. November, 18 Uhr) im Saal der Matthäusgemeinde einen Vortrag über den Städtebau und die Architektur Magdeburgs im Nationalsozialismus. Die vom Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart konzipierte Ausstellung endet am Mittwoch (19. November, 18 Uhr) mit einer Finissage.
Inhalt der Ausstellung
Mehr als 900 Kirchenneubauten, Umgestaltungen und neue Gemeindehäuser aus den Jahren nach 1933 widerlegen die weit verbreitete Ansicht, dass Kirchenbau und Kirchenkunst für beide Konfessionen in der NS-Zeit nahezu zum Erliegen gekommen seien. Bis heute sind viele künstlerische und architektonische Sachzeugnisse des Kirchenbaus und der sakralen Kunst erhalten, in deren Gestaltung der Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie besonders deutlich wird. Sie dokumentieren die damalige Anfälligkeit der Gemeinden für Rassismus, Volksgemeinschafts-Propaganda und Totenkult. Anhand von ausgewählten Beispielen verdeutlicht die Ausstellung verschiedene Aspekte nationalsozialistisch beeinflusster Kirchenkunst. So wurden Motive christlicher Ikonographie ideologisch aufgeladen und neu interpretiert, Themen der NS-Propaganda in den kirchlichen Bereich übertragen. Auch nationalsozialistische Symbole und Figuren zeigte man unmittelbar im sakralen Raum.
Öffnungszeiten
- Matthäusgemeinde: dienstags 16-18 Uhr, donnerstags 10-12 Uhr, samstags 14-16 Uhr sowie sonntags 10.30-12.30 Uhr.
- Archiv der Kirchenprovinz Sachsen: montags bis donnerstags 8.30 - 15 Uhr.