PM 97 | 24.10.2014
Dorfkirche Melkow: Rundfunkgottesdienst thematisiert Elbeflut

Aus der Dorfkirche in Melkow im Kirchenkreis Stendal überträgt am kommenden Sonntag (26. Oktober) MDR-Figaro (10 Uhr) zusammen mit dem Saarländischen Rundfunk einen Gottesdienst.

Melkow gehört zur Kommune Wust-Fischbeck. Am 10. Juni 2013 brach während des Elbhochwassers hier der Deich. Melkow liegt sieben Kilometer von der Deichbruchstelle in Fischbeck (Elbe) entfernt. Das Hochwasser hat die Gemeindearbeit im vergangenen Jahr sehr geprägt. Die Flut hat in den Gemeinden nicht nur Schäden an Gebäuden und Straßen verursacht, sondern auch an Beziehungen und Seelen.

Der Gottesdienst möchte positiv nach vorne schauen und Geschichten von gelungener Versöhnung erzählen. Der Kirchenkreis Stendal hat für die Hilfe der Betroffenen noch im Juni 2013 eine Flutberatung ins Leben gerufen. Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen führt das Helfernetzwerk im Flutgebiet im Gottesdienstzeitraum ein "Apfelbaumprojekt" durch. Für jeden betroffenen Garten gibt es einen Apfelbaum. Leitend ist das Lutherwort "Und wenn morgen die Welt unterging, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen".

Die Predigt in dem Gottesdienst hält Pfarrer Christof Enders, es musiziert Domkantor Johannes Schymalla.

Hintergrund
Der romanischen Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert ist deutlich ihre architektonische Nähe zu dem Klosterbau in Jerichow anzusehen. Sie ist eine der wenigen erhaltenen, rein romanischen Backsteindorfkirchen der Region. Typisch ist der viergliedrige Aufbau mit Apsis, Chor, Saal und Turm. Sehr gut erhaltene Friese schmücken das Bauwerk von außen. Jedes einzelne Bauteil hat seine theologische Bedeutung. Insbesondere der Turm ist – typisch romanisch – als mächtiger Querriegel zum Schutz des Innenraums vor den bösen Mächten aus dem Westen zu bestaunen.

Der Kirchenkreis Stendal, zu dem Melkow gehört, hat die höchste Dichte an Kirchengebäuden in ganz Deutschland. Der Pfarrbereich Jerichow umfasst 17 Kirchengemeinden, Melkow zählt 42 evangelische Christen. Der Kirchenbau ist für die Gemeinde eine riesige Herausforderung, aber er ist auch eine besondere Chance der Gemeindearbeit. Insbesondere die Frage nach der Nutzung kirchlicher Räume konnte beispielhaft für den Tourismus umgesetzt werden durch ehrenamtliche Mitglieder des GuM – Geschichtskreis und Marionettenbühne im Kirchspiel Wulkow-Wust. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die sechs romanischen Kirchen des Kirchspiels zu erhalten und wurden für dieses Engagement zweimal mit dem Romanikpreis des Landes Sachsen-Anhalt geehrt.

RÜCKFRAGEN

Ulrike Greim (Rundfunkbeauftragte der EKM), 0172 - 2019799

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