PM 88 | 21.12.2016
Eine halbe Million Besucher an Heiligabend in evangelischen Kirchen

Menschen verbinden mit Jesu Geburt die Hoffnung auf Frieden

Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwarten an Heiligabend (24. Dezember) rund eine halbe Million Besucher zu mehr als 4.000 Christvespern und Krippenspielen. Traditionell werden in allen Gottesdiensten Spenden für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ gesammelt (www.brot-fuer-die-welt.de).

Erstmals gibt es in diesem Jahr die Aktion der EKM „Weihnachten geht weiter“. In vielen Kirchen werden an Heiligabend „Nach-Adventskalender“ in Form einer kunstvoll gestalteten Postkarte ausliegen. Täglich vom 27. Dezember bis 6. Januar kann dann online unter www.weihnachten-geht-weiter.de ein Türchen geöffnet werden, hinter denen sich kurze Videos zu Themen wie Seelsorge, Bibel oder Kirchenjahr verbergen.

Hintergrund Weihnachten:
Das Weihnachtsfest ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Es wird heute in der gesamten christlichen Welt gefeiert – beginnend am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend. Ursprünglich feierte die christliche Gemeinde kein Weihnachtsfest, sondern die Taufe als Erscheinung des Herrn am 6. Januar beim Epiphaniasfest (Epiphanie = Erscheinung des Herrn).
Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war den Urchristen unbekannt, die sich für die Todestage, nicht aber für die Geburtstage ihrer Märtyrer interessierten. Der 6. Januar galt zugleich als Jahresanfang. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. nahm das Fest der Geburt Jesu in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember an Bedeutung zu, der früheste Beleg findet sich für das Jahr 354 n. Chr. in Rom.
Der Festlegung des Weihnachtsfestes kam entgegen, dass der 25. Dezember in der Antike als Geburtstag des "Sol invictus", des "unbesiegten Sonnengottes", galt. Zudem fiel das Fest der Wintersonnenwende, das Julfest der Germanen, ebenfalls auf diesen Tag. Die tatsächlichen Umstände am Geburtstag Jesu Christi waren sicherlich wenig erfreulich. In Einsamkeit und persönlicher Not, in einer kargen Unterkunft wird in einer politisch wirren Zeit unter unscheinbaren Umständen Gottes Sohn geboren. Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas gibt hierüber ein anschauliches Bild.
Vom Weihnachtsfest geht eine starke Faszination aus. Sie hat mit dem kleinen Kind in der Krippe zu tun und der Sehnsucht nach einem Neuanfang, die viele Menschen erfüllt. Jede Kerze, die angezündet wird, Licht spendet und einen Raum hell macht, wird zu einem Symbol dieser Sehnsucht. Weihnachten bedeutet: Das göttliche Licht leuchtet in der Finsternis der Welt auf. Neues entsteht und bahnt sich seinen Weg. Die Verheißung von Gottes Nähe wird durch die Geburt Jesu offenbar.

Hintergrund Krippenspiele:
Die Anfänge kirchlicher Krippenspiele sind lateinische Wechselgesänge zwischen Josef und den Hirten. Sie gehen zurück ins 9. Jahrhundert. Aus dieser einfachen Inszenierung entwickelten sich Hirtenspiele und parallel Dreikönigsspiele. Der Überlieferung nach geht das erste Krippenspiel auf das Jahr 1223 zurück. Damals stellte angeblich Franz von Assisi im Wald von Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen dar. Seitdem förderten die Franziskaner diese Darstellungsform, die sich auch nach der Reformation hielt.

RÜCKFRAGEN

Solveig Grahl, 0162-2048755, und Friedemann Kahl, 0151-59128575


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