PM 43 | 19.05.2015
EKM-Forschungsprojekt zum Schimmelbefall an Orgeln

Online-Befragung der Gemeinden startet

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startet morgen (20. Mai) im Rahmen ihres Forschungsprojekts „Schimmelbefall an Orgeln in Mitteldeutschland“ eine Fragebogenaktion in den Kirchengemeinden. Die Aktion setzt auf die Beteiligung möglichst vieler Gemeinden in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Mithilfe dieser Online-Befragung will die EKM möglichst umfassende Informationen zu den betroffenen Orgeln erhalten. Dabei geht es um den Zustand des Instruments selbst, aber auch um Fragen zum Kirchengebäude und seiner Nutzung. In einem zweiten Schritt werden 20 Orgeln ausgewählt, bei denen Experten die Ursachen der Schimmelbildung genauer untersuchen werden. Dazu gehören die Bestimmung der Schimmelarten, die Renovierungs- und Wartungsgeschichte des Instruments, der bauliche Zustand der Kirche sowie Messung und Bewertung des Raumklimas.

„Die Schimmelbildung ist ein massives Problem. Mit der Befragung wollen wir uns einen umfassenden Überblick über den Zustand der Orgeln in Mitteldeutschland verschaffen und nach Lösungen im Kampf gegen den Schimmel suchen“, sagt Christoph Zimmermann, Orgel-Referent im Landeskirchenamt der EKM. „Die Beseitigung des Schimmels verursacht nicht nur hohe Kosten, einige Pilzarten bergen auch gesundheitliche Risiken.“

Start des dreijährigen Forschungsprojekts der EKM war im November 2014. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 260.000 Euro. Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnungen (BBR). Außerdem beteiligen sich die EKM, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie an der Finanzierung. Unterstützt werden die wissenschaftlichen Untersuchungen auch durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, das Bistum Erfurt, das Bacharchiv Leipzig und den Bund der Deutschen Orgelbaumeister. Im Projekt arbeiten Fachleute der Bauklimatik, Materialkunde, Mikrobiologie, Restaurierungswissenschaften und Denkmalpflege zusammen, in enger Kooperation mit den Orgelsachverständigen der Kirchen und Denkmalfachbehörden, den Kirchengemeinden, Orgelbauern und Organisten.

Hintergrund:
An zahlreichen Orgeln in mitteldeutschen Kirchen wurde in den vergangenen Jahren vermehrt Schimmelbefall beobachtet, darunter befinden sich wertvolle Instrumente von Gottfried Silbermann, Zacharias Hildebrandt und Friedrich Ladegast. Allein im Gebiet der EKM gibt es etwa 4000 Orgeln. Eine genaue Zahl der vom Schimmel betroffenen Instrumente liegt bislang nicht vor. Es wird vermutet, dass Faktoren wie Innenraumklima, übermäßige Staubablagerung, bestimmte Baustoffe sowie Pflegemittel die Schimmelbildung beeinflussen. Als Ursachen kommen aber auch bauliche Veränderungen in der Kirche und eine veränderte Nutzung der Räume infrage.

Der Online-Fragebogen ist im Internet über folgenden Link zu öffnen: www.q-set.de/q-set.php?sCode=MERPKKBVJXUK
Die EKM bittet die Kirchengemeinden darum, den Fragebogen bis zum 26. Juni 2015 auszufüllen und abzusenden.

RÜCKFRAGEN

Christoph Zimmermann, 0361-51800573

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