PM 147 | 05.10.2006
Erster Mitteldeutscher Lektorentag findet in Merseburg statt
Kommenden Sonntag findet in Merseburg der erste Mitteldeutsche Lektorentag statt (8.10.).
Zu dem Treffen unter dem Motto "Wir sind Lektor!" werden mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.
Auf dem Programm der Tagung, die vom Gemeindekolleg der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) veranstaltet wird, steht unter anderem ein Vortrag von Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, sowie die Wahl eines Leitungskreises für die EKM-Lektorenarbeit. Das Aufgabenspektrum der Lektorinnen und Lektoren ist in den 23 deutschen Landeskirchen unterschiedlich umfangreich. In der mitteldeutschen Kirchenföderation gehört dazu auch die Leitung von
Gottesdiensten, wobei die Lektorinnen und Lektoren in der Regel auf eine Lesepredigt zurückgreifen. In der Kirchenprovinz Sachsen sind etwa 400 Frauen und Männer und in der Thüringer Landeskirche rund 300 Personen mit diesem ehrenamtlichen Dienst beauftragt.
Den Auftakt zum ersten Mitteldeutschen Lektorentag am 8. Oktober bildet um 10 Uhr ein Gottesdienst im Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius. Die Predigt wird von zwei Lektoren gehalten. Um 11.30 Uhr beginnt das Tagesprogramm mit einer Präsentation zur mitteldeutschen Kirchenföderation im Ständehaus (Oberaltenburg 2), dem ehemaligen
Parlamentsgebäude für den Provinziallandtag der preußischen Provinz Sachsen. Der Vortrag des Magdeburger Bischofs Axel Noack zum Lektorendienst steht um 13.30 Uhr auf der Tagesordnung. Die Wahl des EKM-Lektorenrates ist für 15 Uhr angesetzt. In das Leitungsgremium sollen 14 Personen gewählt und eine Person berufen werden. Um 16.30 Uhr endet der Lektorentag mit einem Reisesegen.
Geschichte des Lektorenamts:
Der Begriff "Lektor" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Vorleser“. Die Anfänge des Lektorendienstes gehen bis in die Entstehungszeit der Kirche zurück. Belegt ist, dass bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christus theologische Laien Bibellesungen in Gottesdiensten übernehmen. Im Zuge der Reformation werden Lektoren in einigen evangelischen Gemeinden – meist sind es Küster oder Lehrer – auch mit dem Verlesen einer Predigt aus einer Postille beauftragt. Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts – hervorgerufen vor allem wegen des Pfarrermangels durch den Zweiten Weltkrieg – entwickelte sich das Lektorenamt zu einem eigenständigen und selbstverständlichen Dienst in allen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Fragen beantwortet:
Karsten Müller, Provinzialpfarrer für Gottesdienst und Gemeindeentwicklung, 0391/5346182 oder 0160/2974600.
Magdeburg, 5. Oktober 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen