PM 124 | 21.08.2006
Evangelische Akademie mit neuem Programm ins zweite Halbjahr

„Weißrussland macht auf DDR und Afrika sitzt auf gepackten Koffern“

Flüchtlingslager zukünftig in Ceuta und Calbe, meterhohe Stacheldrahtzäune auch um Deutschland? Migration ist während der nächsten Monate eines der zentralen Themen in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Das Programm für das zweite Halbjahr 2006 der kirchlichen Bildungseinrichtung in Lutherstadt Wittenberg startet im September. Den Auftakt bildet eine international besetzte Tagung über die politische Lage in Weißrussland (15.-17.09.). An dem Treffen werden Spitzenvertreter der Opposition aus Minsk teilnehmen sowie der Vorsitzende des Vereins „Menschenrechte in Weißrussland“, der ehemalige Botschafter und Präsident des Verfassungsschutzes, Dr. Hans-Georg Wieck.

„Vieles in Belarus erinnert mich an die späten 80er Jahre in der DDR. Der Unterdrückungsapparat arbeitet auf Hochtouren. Überall vermutet man Spitzel“, sagt Akademiedirektor Stephan Dorgerloh, der gerade von einer Studienreise aus Weißrussland zurückgekehrt ist. „Politisch offene Diskussionen finden nur im vertrauten Kreis statt. In der Öffentlichkeit hält man den Mund oder wiederkäut die offizielle Propaganda.“

Ein weiterer Programm-Höhepunkt in der Evangelischen Akademie wird die Afrika-Tagung vom 6. bis 8. Oktober. Mit dabei ist der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger.

„Weltweit sind rund 200 Millionen Menschen auf der Flucht. Afrika, das Armenhaus der globalisierten Welt, sitzt auf gepackten Koffern“, so Stephan Dorgerloh. „Dem Thema Zuwanderung muss sich unsere Gesellschaft dringend stellen. Zu dieser Debatte und weiteren Themen in unserer Einrichtung sind alle Menschen herzlich eingeladen.“

Stichwort – Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt:
Aufgabe der Evangelischen Akademie ist es, zur öffentlichen Meinungsbildung in religiösen, gesellschaftspolitischen, ethischen und sozialen Fragen beizutragen. Dazu bietet sie Konferenzen, Tagungen oder Studienreisen zu aktuellen Themen an. Die Veranstaltungen der Akademie stehen allen Menschen offen, die sich an Meinungsbildungs- und Veränderungsprozessen beteiligen wollen. Finanziert wird die Einrichtung durch Kirchen-, Landes- und Bundesmittel, Spenden und Tagungsbeiträge. Leitlinie der Akademie ist ein Satz Philipp Melanchthons: "Bildung, Besonnenheit und Klugheit sind bessere Schutzwehre als alle Mauern."

Entstanden sind die Evangelische Akademien in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – als eine Konsequenz aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus. Mit den Gründungen wollten die evangelischen Kirchen für eine situationsgemäße Verkündigung christlichen Glaubens sowie die Profilierung demokratischer Verantwortung sorgen. Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt nahm im Dezember 1948 ihre Arbeit auf und war aktiv an der Herbstrevolution 1989 in Sachsen-Anhalt beteiligt.

Fragen beantwortet: Direktor Stephan Dorgerloh, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt, 03491/498840, Ev-Akademie-Wittenberg@t-online.de, www.ev-akademie-wittenberg.de.

Anhang:
Programm der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt als pdf-Dokument PM - Akademie-Programm (21.08.2006).pdf (Dateigröße 219 KByte)

Magdeburg, 21. August 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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