PM 087 | 26.10.2023
Evangelische Christen in Mitteldeutschland feiern Reformationstag
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Friedemann Kahl, 0151 59128575, oder Susanne Sobko, 0162 2048755
Gottesdienste, Konzerte, Filmnacht, Lutherschmaus, Reformationsmarkt
Der Reformationstag am 31. Oktober wird von den Gemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Gottesdiensten, Festen, Konzerten, Familien-Angeboten, Märkten und weiteren Veranstaltungen gefeiert, es gibt Lutherbier und Reformationsbrötchen. Landesbischof Friedrich Kramer predigt in Unterbreizbach und Eisenach in Thüringen. In Lutherstadt Wittenberg predigen in Gottesdiensten zum Reformationstag unter anderem die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, und Theologieprofessor Klaus Fitschen von der Universität Leipzig.
Veranstaltungen in Thüringen (Auswahl):
Bereits am 28. Oktober (17 Uhr, Stadtkirche) spielt Harmut Meinhardt in Bad Salzungen in einer Orgelvesper zum 150. Geburtstag von Max Reger Orgel-Werke zur Reformationszeit.
In Haina in der Johanneskirche ist am 30. Oktober eine Filmnacht geplant: Um 17.30 Uhr wird ein Film für Kinder gezeigt, im Anschluss läuft ein Musical über Martin Luther.
Ebenfalls am 30. Oktober gastiert um 18.30 Uhr in Merxleben in der Pfarrscheune das Galli-Theater Weimar mit der Komödie „Ehekracher“.
Die Kirchengemeinde Eisenach begeht das Reformationsfest im Rahmen des Eisenacher Bachfestes. Im Festgottesdienst um 10 Uhr in der Georgenkirche erklingt eine Bachkantate. Um 18 Uhr wird zum Gottesdienst auf die Wartburg mit Predigt von Landesbischof Friedrich Kramer eingeladen. Im Festkonzert für Oboe, Violine und Orchester sind Werke von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach durch das Barockorchester der Thüringen Philharmonie, Countertenor Valer Sabadus und Violonist Midori Seiler zu hören (19.30 Uhr). Ein Familiengottesdienst ist in der Paul-Gerhardt-Kirche geplant (10.30 Uhr). Im Lutherhaus wird von 10 bis 17 Uhr ein Familienfest mit Mitmach-Angeboten gefeiert.
Den Thüringer Reformationsmarkt gibt es in den Straßen und Höfen von Möhra von 10 bis 17 Uhr. 13 Uhr beginnt ein Open-Air-Festgottesdienst mit Posaunenchor, um 15 Uhr schließt sich in der Lutherkirche ein Benefizkonzert für das Kinder- und Jugendhospizzentrum Bad Salzungen/Rhön mit dem Chor „Herztöne“ und der Band „Angel & Creek“ an.
Im Jubiläumsgottesdienst „250 Jahre Christuskirche Unterbreizbach“ predigt Landesbischof Friedrich Kramer (14 Uhr). Ehemalige Pfarrer sowie Superintendent Christoph Ernst und Landrat Reinhard Krebs, Posaunenchöre sowie Ariel Arnhold an der Orgel wirken mit. Im Anschluss wird zum Imbiss in der Kirche eingeladen.
In Erfurt wird im Reformationsgottesdienst im Augustinerkloster (9.30 Uhr) Landeskirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper offiziell in ihren Dienst als Augustinerkantorin eingeführt. Es predigt Regionalbischof Tobias Schüfer, Kantorei und Orchester führen unter Leitung von Ingrid Kasper Teile einer Bach-Kantate auf. Im Anschluss wird zu einem Empfang geladen. Um 12 Uhr beginnt die Führung „Die sieben Leben des Klosterkaters Augustinus - Eine Zeitreise für Familien durch das Augustinerkloster“.
Das Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy wird um 17 Uhr in der Stadtkirche Greiz mit dem Kantatenchor Greiz, der Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach und Solisten unter Leitung von Kantor Ralf Stiller aufgeführt.
In Nordhausen erklingt Judith Brandenburgs zeitkritisches Oratorium „House on Fire“ (Kirche St. Blasii, 18 Uhr). Im Mittelpunkt stehen Themen wie Klimaerwärmung, Krankheiten und die Gier der Finanzmärkte sowie musikalisch die Klangwelt des Tango Nuevo. Die Komponistin spielt Bandoneon, begleitet von der Nordhäuser Kantorei und dem Kantorei-Orchester mit Gästen unter Leitung von Kantor Michael Goos.
Weitere Konzerte zum Reformationstag: In Weimar ein Orchesterkonzert mit Werken von Graupner, Fasch und Mendelssohn Bartholdy mit dem Stadtkirchenorchester Weimar (19.30 Uhr, Herderkirche); die Maxim Kowalew Don Kosaken gastieren in Tüttleben (15 Uhr, Kirche St. Veit); „Texte und Musik mit Martin Luther“ präsentieren Martin Michaelis (Texte) und Dietrich Modersohn (Orgel) in Saalfeld (17 Uhr, Schlosskapelle); in Meiningen gastiert das Blockflötenensemble Reutlingen mit Werken der Familie sowie von Freunden und Bewunderern von Bach (Stadtkirche, 17 Uhr); eine Orgelvesper zu Liedern Martin Luthers gestaltet Kantor Friedemann Fischer in Oppurg (17 Uhr, Dorfkirche); eine Vesper mit dem Blechbläserkreis Bad Langensalza gibt es in der Marktkirche Bad Langensalza (16 Uhr).
Im Kloster Volkenroda wird der Abschluss der Saison am Christus-Pavillon im Mittagsgebet gefeiert (12 Uhr).
Zum „Lutherschmaus – Tischreden mit Tischgespräch“ wird um 17 Uhr in die Johanneskirche Bernshausen eingeladen.
Einen Musikalischen Gottesdienst mit dem Thema "Mut tut gut" feiert die Region Nessetal-Hainich (10 Uhr, Kirche St. Viti Brüheim). Nach dem Gottesdienst zur Reformation und zum Jubiläum "22 Jahre Kirchengemeindeverband Fahner Land" in der Margarethenkirche Eschenbergen gibt es ein Fest (14 Uhr). Um 17 Uhr wird zum Lichterfest in der stimmungsvoll beleuchteten Dreifaltigkeitskirche Wangenheim mit viel Musik eingeladen.
Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):
In Lutherstadt Wittenberg gibt es am 31. Oktober drei Reformationsgottesdienste:
In der Schlosskirche (10 Uhr) predigt Sabine Kramer, Direktorin des Wittenberger Predigerseminars. Im anschließenden Gottesdienst (11.30 Uhr) hält die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, die Predigt (Dieser Gottesdienst wird auch in Gebärdensprache übersetzt). In beiden Gottesdiensten erklingen festliche Bläser- und Orgelmusiken sowie Sologesang.
In der Stadtkirche St. Marien predigt im Gottesdienst zum Reformationsfest (11 Uhr) der Leipziger Theologieprofessor Klaus Fitschen.
Am Abend konzertiert in der Schlosskirche (17 Uhr) der Gospelchor. Unter Leitung von Thomas Herzer präsentiert er das Programm seiner Kenia-Reise, von der die Sängerinnen und Sänger gerade zurückgekehrt sind.
In der Stadtkirche erklingt festliche Barockmusik (18.30 Uhr) in Form von zwei Werken zu Liedern der Reformationszeit von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. Die Leitung hat Stadtkirchenkantor Christoph Hagemann, es musiziert der Wittenberger Motettenchor mit Barockorchester.
Im Dom St. Johannes und St. Laurentius in Merseburg gibt es am Reformationstag einen Kantatengottesdienst (10 Uhr) mit der Bach-Kantate „Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Es musizieren die Merseburger Domkantorei, Solisten und das Kammerorchester Halle.
Zu einem ökumenischen Regionalgottesdienst am Reformationstag (10 Uhr) mit Übersetzung in Gebärdensprache wird in die Johanniskirche Magdeburg eingeladen. Im Magdeburger Dom gibt es am Abend (18 Uhr) ein Reformationskonzert mit den Dombläsern.
Die Gemeinde der Andreaskirche in Lutherstadt Eisleben feiert am Reformationstag einen Festgottesdienst mit Regionalbischof Johann Schneider. Nach mehrjähriger Instandsetzung und Sanierung wird in diesem Gottesdienst die Rühlemann-Orgel wieder feierlich in den Dienst genommen.
Am Abend gibt es ein Festkonzert (17 Uhr) mit Werken von Francis Poulenc, Josef Rheinberger, und Denis Bédard mit Thomas Ennenbach (Orgel), dem Mitteldeutschen Kammerorchester und Solisten.
Unter dem Titel „Klangrausch“ erklingt in der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg am Reformationstag (17 Uhr) Musik für neun Hörner und Orgel. Es spielen Mitglieder der Hornklasse der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie Nicolas Berndt an der Hildebrandt-Orgel.
In der Stephanikirche Westerhausen (Kirchenkreis Halberstadt) hielt im Jahr 1523 der damalige Pfarrer Henning Radecke den ersten reformatorischen Gottesdienst. Am diesjährigen Reformationstag feiert die Gemeinde einen Gottesdienst (10 Uhr) unter dem Motto „500 Jahre Reformation in Westerhausen“.
In Torgau wird am Reformationstag zu einem regionalen Festgottesdienst (10.30 Uhr) in die Schlosskirche mit musikalischer Begleitung durch die Johann-Walter-Kantorei eingeladen. Im Anschluss gibt es im Schlosshof Reformationsbrötchen und Kaffee.
Eine Orgel-Wander-Tour gibt es am Reformationstag in Halle (Saale). In guter Tradition wird die musikalische Reise (15 Uhr) mit einem Carillonspiel vom Roten Turm eingeläutet. Im Anschluss sind die Gäste des Orgelfestivals eingeladen, auf zwei parallelen Touren die Klangvielfalt von sieben der hiesigen Instrumente live zu erleben. Kulturhistorische sowie geistliche Impulse komplettieren das Programmangebot an den Veranstaltungsorten. Ihr Ziel finden beide Touren in der Konzerthalle Ulrichskirche, wo Prof. Anna-Victoria Baltrusch die Königin der Instrumente spielt.
In der Stadtkirche in Bismark im Kirchenkreis Stendal lädt die Gemeinde zu einem Reformationsgottesdienst (16 Uhr) mit anschließender Lutherbierverkostung und Suppenausschank ein. In der Marienkirche in Stendal gibt es einen Stadtgottesdienst (16 Uhr) zum Reformationsfest mit dem Domchor. In der Jacobikirche (17 Ihr) in Sangerhausen werden Musik und Texte zum Reformationstag vorgetragen. Ein Konzert (17 Uhr) zum Reformationstag mit einer Posaunen-Serenade und Orgelmusik erklingt in der Stadtkirche Delitzsch.
Im Kirchenkreis Bad Liebenwerda lädt die Gemeinde der Marienkirche in Herzberg (Elster) zu einem Festgottesdienst (10 Uhr) am Reformationstag ein.
Hintergrund:
Laut Überlieferung hat der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen. Die von ihm eingeleitete Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubigen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten sowie Mitglied der Kirchenleitung sein können. Außerdem werden Frauen zu Pastorinnen ordiniert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen eingeleitet. Weltlichen Bezug erlangte Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.
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