PM 120 | 26.10.2012
Evangelische Kirchengemeinden feiern Reformationstag

Ausstellungseröffnung „Frauen der Reformation in der Region“

Der Reformationstag am 31. Oktober wird von den Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen und Festen gefeiert. Evangelische Christen erinnern an diesem Tag an das Leben und Wirken des Reformators Martin Luthers.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das traditionelle Reformationsfest in Lutherstadt Wittenberg. In der Stadtkirche predigt im Festgottesdienst (10 Uhr) der Leipziger Pfarrer Christian Führer. Über 500 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus ganz Deutschland kommen zum „Lutherspass“ wieder in Wittenberg zusammen. Höhepunkte des Konfirmandentreffens ist der Umzug durch die Wittenberger Altstadt bis zur Schlosskirche vor die historische Thesentür. Am Abend (18 Uhr) ist in der Stadtkirche unter dem Titel „in missa Motion“ ein Festkonzert zum Reformationstag mit der Wittenberger Kantorei und dem Orchester St. Marien zu hören.

In Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, wird in die St-Andreas-Kirche zu einem Konzert zum Reformationstag (17 Uhr) eingeladen. In einem Regionalgottesdienst (10 Uhr) wird an die Reformation und Martin Luther in der Mansfelder Kirche St. Georg gedacht. In Torgau, dem Geburts- und Sterbeort von Luthers Ehefrau Katharina von Bora, wird am Mittwoch (17 Uhr) in der Schlosskirche ein Konzert unter dem Motto „Luther und Karl V“ aufgeführt.

In der Marktkirche in Halle/Saale predigt zum Reformationsgottesdienst (10 Uhr) Propst Dr. Johann Schneider, Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg. Am Nachmittag (14 Uhr) eröffnet Landesbischöfin Ilse Junkermann in der Marktkirche die Wanderausstellung „Frauen der Reformation in der Region“, die zwölf Frauen aus dem Mutterland der Reformation in den Blick nimmt.

In Magdeburg feiern alle Kirchengemeinden der Stadt einen zentralen Gottesdienst (10 Uhr) zum Reformationsfest in der Johanniskirche. Zu dem musikalischen Gottesdienst mit der Uraufführung des Chorwerkes „Ist unser Gott ein feste Burg“ hält Pfarrer Konstantin Rost eine Predigt zum Titel des Musikstückes.

Hintergrund
Laut Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen.
Die Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubi-gen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten können sowie Mitglied der Kirchenleitung sind. Außerdem werden Frauen zu Pfarrerinnen ordiniert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen eingeleitet. Weltlichen Bezug erlangte Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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