PM 092 | 17.09.2024
Fernsehgottesdienst zu 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch

MDR überträgt aus der Stadtkirche St. Marien in Torgau

Aus der Stadtkirche St. Marien in Torgau überträgt das MDR-Fernsehen am kommenden Sonntag (22. September, 10 Uhr) einen Gottesdienst zum 500. Erscheinungsjahr des ersten evangelischen Gesangbuches. 1524 veröffentlichte Johann Walter in Torgau sein „Geistliches Gesangbüchlein“ mit einer Vorrede Martin Luthers und gründete dort die erste städtische Kantorei. In dem Gesangbuch wurden zum ersten Mal mehrstimmige Chorsätze der wichtigsten evangelischen Choräle veröffentlicht. 500 Jahre später singen im Evangelischen Chorverband deutschlandweit 18.500 Chöre mit rund 340.000 Sängerinnen und Sängern.

In dem TV-Gottesdienst aus Torgau wird deshalb Chormusik aus alter und neuer Zeit zu hören sein. Durch Musik und mit Worten beschreiben Menschen die Bedeutung des Singens für ihren Glauben. Es musizieren die Mitglieder der Johann-Walter-Kantorei unter der Gesamtleitung von Kantorin Christiane Bräutigam. Zu dem Lutherlied „Ach Gott vom Himmel sieh darein…“ predigt Bettina Schlauraff, Regionalbischöfin des Bischofssprengels Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Und durch die Liturgie des Gottesdienstes führt die Pfarrerin der Stadtkirche, Christiane Schmidt.

„Es war unglaublich, welche Kraft die Worte der Bibel für die Menschen damals bekamen, weil Luther sie in ihre Muttersprache übersetzte. Die Psalmen, die sollten ihnen für immer im Ohr bleiben und so suchte er beliebte Melodien und formulierte einfach und verständlich. Was für ein Feuer entfachte sich da!“, heißt es in der Predigt von Regionalbischöfin Bettina Schlauraff. „Aus Seufzen und Singen, Schmerz und Freude wurden neue Lieder und Melodien. Luther und die, die seine Lieder sangen, machten die Erfahrung: Von Herzen gesungen entsteht etwas Neues aus dem Wort Gottes. Es kommt auf eine andere Weise der Seele näher.“

Hintergrund:
St. Marien in Torgau ist eine spätgotische Hallenkirche, ihre Ursprünge reichen zurück ins Jahr 1390. Die Stadtkirche ist bekannt für ihre Epitaphien und Grabmäler. Erwähnenswert ist die Bronzeplatte für die 1503 in Torgau verstorbene Sophie von Mecklenburg. Etwas berühmter ist jedoch das Epitaph von Katharina von Bora, der Witwe Martin Luthers, die auf der Flucht vor der Pest 1552 mit ihrer Kutsche verunglückte, in Torgau ihren Verletzungen erlag und in St. Marien ihre letzte Ruhestätte fand. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche sind Lucas Cranachs "Vierzehn Nothelfer" von 1507.

RÜCKFRAGEN

Holger Treutmann, 0351 4692 202


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