PM 107 | 19.07.2006
Gedenkfeier fuer Henning von Tresckow in Magdeburg am 20 Juli

„Mutig eintreten für die, deren Würde verletzt wird“

Henning von Tresckow – in Magdeburg geborener Offizier des deutschen Widerstands –würdigt der Evangelische Beauftragte bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt, Albrecht Steinhäuser, anlässlich des Jahrestags des Attentats vom 20. Juli 1944 als einen entschiedenen Hitler-Gegner, der sich von seinem christlichen Glauben leiten ließ.

„Wenn wir uns dieses Sohnes unserer Stadt erinnern, dann kann das am besten dadurch geschehen, dass wir uns heute vor Augen stellen, was damals für Henning von Tresckow die treibende Kraft seines Handelns war. Nicht wegsehen, wenn die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird. Nicht mitlaufen, wenn das Ziel der Reise verhängnisvoll ist. Nicht schweigen, wo es gilt, Falsches offen beim Namen zu nennen“, sagt Albrecht Steinhäuser. „Es ist die Stimme des Gewissens, der es zu folgen gilt. Für Henning von Tresckow war es die Stimme seines christlichen Glaubens. Ihr zu folgen kann Konsequenzen haben. Auch für uns. Das Schicksal dieses Menschen ruft uns heraus, falschen Entwicklungen tapfer zu widerstehen. Es ruft uns heraus, wach zu sein für die Stimme des eigenen Gewissens, mutig einzutreten für die, deren Würde verletzt wird.“

Eine Gedenkveranstaltung in Magdeburg zum 20. Juli 1944 und für den Hitler-Gegner Henning von Tresckow findet morgen um 16 Uhr statt (Nordpark, Henning-von-Tresckow-Straße). Das Denkmal für Henning von Tresckow befindet sich unweit des Elternhauses, des am 10. Januar 1901 in Magdeburg geborenen Mannes. Veranstalter der Gedenkfeier sind die Stadt Magdeburg und die Bundeswehr. Im Rahmen der Veranstaltung wird der Evangelische Beauftragte Albrecht Steinhäuser ein Grußwort sprechen.

Henning von Tresckow und der 20. Juli 1944:
Einen Tag nach dem gescheiterten Hitler-Attentat im Juli 1944 nahm sich Henning von Tresckow in Ostrow bei Białystok das Leben. An den Anschlagsplänen war der Offizier maßgeblich beteiligt gewesen. „Das Attentat muss erfolgen ... Sollte es nicht gelingen, so muss trotzdem in Berlin gehandelt werden. Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig." Mit diesen Worten unterstrich Henning von Tresckow gegenüber Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Sommer 1944 die Bedeutung des geplanten Attentats auf Adolf Hitler.

Magdeburg, 19. Juli 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar