PM 061 | 26.09.2018
Gemeinden in Mitteldeutschland feiern Erntedankfest
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Friedemann Kahl, 0151-59128575, oder Susanne Sobko, 0162-2048755
Umweltbeauftragter der EKM für Absetzung von Glyphosat und Überprüfung von Agrarexporten
Mit dem Beginn des Herbstes feiern die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Erntedankfeste. Zahlreiche Kirchengemeinden laden ab dem 29. September zu Erntedankgottesdiensten und Festen ein. Mit dem Fest erinnern Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Das Danken für die Erträge des Bodens geht einher mit einem verantwortungsvollen Umgang sowie der Bewahrung der Schöpfung.
Der Umweltbeauftragte der EKM, Dr. Hans-Joachim Döring, fordert anlässlich des Erntedankfestes, das Pestizid Glyphosat abzusetzen sowie Agrarexporte zu überprüfen:
„Glyphosat wird zumeist wegen seiner nicht auszuschließenden Gefahren für die menschliche Gesundheit kritisiert. Darauf basiert das Verbot in Kleingärten wegen der besonderen Nähe zu den Menschen. Landwirte setzen Glyphosat vor allem wegen der kostengünstigen Unkrautbekämpfung ein. Ziel ist die höhere Effektivität aus dem Kapital Boden. Diese höhere Effektivität gekoppelt mit hohen Agrar-Subventionierungen ist jedoch ein Grund, warum sich die afrikanische Landwirtschaft auf dem eigenen Kontinent so schwer gegen die Agrarimporte aus Industrieländern durchsetzen kann. Was diese Länder verletzlich, fragil und zu unsicheren Heimatorten macht“, so Hans-Joachim Döring. Zusätzlich zum Verbot von Glyphosat müssten aus sozialethischer Perspektive deshalb auch Agrarexporte überprüft werden.
„Dies würde den Hunger weltweit verringern sowie der biologischen Vielfalt und den Bienen bei uns dienen. Die Landwirte hätten bei den Agrarumweltleistungen genügend Betätigungs- und Verdienstmöglichkeiten und könnten so dem Gemeingut Boden Gutes tun. Eine globale, sozialverträgliche und nachhaltige – durchaus auch konventionelle – Landwirtschaft fördert bäuerliche Existenzen am besten“, so der EKM-Umweltbeauftragte.
Erntedankgottesdienste in Sachsen-Anhalt/Brandenburg (Auswahl):
- 28. September (Fr), 14 Uhr, Bad Lauchstädt, Klobikauer Halde
Erntedankgottesdienst auf dem Weinberg „Goldener Steiger“ mit anschließendem Kaffeetrinken
- 30. September (So), 12 Uhr, Burg, Landesgartenschau
Ökumenischer Erntedankgottesdienst auf der Hauptbühne der Landesgartenschau
- Musikalische Andacht zum Erntedank (Blechbläserensemble Cucumber Brass)
30. September (So), 10.30 Uhr, Wusterwitz, Kirche
30. September (So), 15 Uhr, Gräben, Kirche
- 30. September (So), 10 Uhr, Teicha, Kirche
Zentraler Erntedankgottesdienst mit Abendmahl
- 30. September (So), 9.30 Uhr, Hundisburg, St. Andreaskirche
Erntedankgottesdienst mit historischem Anspiel „Bauer sein um 1218“
- 30. September (So), 11 Uhr, Hayna,
Erntedankfest am Biedermeierstrand
- 07. Oktober (So), 14 Uhr, Halle, Johanneskirche
Ökumenischer Bahnhofsgottesdienst zum Erntedank
- 07. Oktober (So), 19 Uhr, Hasserode, Christuskirche
Abendsingen in der Christuskirche
- 07. Oktober (So), 1 Uhr, Holleben, Kirche
Regionaler Gottesdienst zum Erntedankfest
- 07. Oktober (So), 10 Uhr, Osterfeld/Lissen, Ev. Propsteikirche
Erntedankgottesdienst mit Gospelchor
Veranstaltungen zum Erntedankfest in Thüringen (Auswahl):
Das 25. Thüringer Landeserntedankfest findet dieses Jahr am 7. Oktober in Altenburg statt. Der Ökumenische Erntedankgottesdienst mit einem bunten Programm für Groß und Klein sowie Musik des Posaunenchors beginnt 9.30 Uhr im Volkspark. Weitere traditionelle Bestandteile des Festes sind die Übergabe von Erntekronen an Repräsentanten, das Bauernmahl und ein breit gefächertes Rahmenprogramm.
In Eisenach wird der nächste Memorygottesdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen am 30. Oktober als Erntedankfest mit dem Thema „Unser täglich Brot …“ gefeiert. Die Mitarbeiter der Kunstwerkstatt Diako Thüringen haben in der Nikolaikirche einen Früchteteppich gestaltet. Er kann bis 14. Oktober zu den Zeiten der Offenen Kirche und an den Gottesdiensten besichtigt werden.
Die Kirchengemeinde Bibra lädt zum traditionellen Konzert zum Erntedankfest am 14. Oktober um 15.30 Uhr in die St. Leo Kirche ein. Der Männerchor Bibra, der Posaunenchor Bettenhausen/Bibra und Orgelklänge sorgen für musikalische Vielfalt.
In Eisenberg findet am 7. Oktober (16 Uhr, Stadtkirche St. Peter) ein Erntedank-Konzert zum Landmarkt mit erlesenen Bläserbearbeitungen von Bach, Händel und Mahler statt. Es spielt der Auswahlchor des Posaunenwerkes der EKM unter Leitung von Landesposaunenwart Frank Plewka.
Ein Erntedankfest mit Apfeltag wird am 30. September in Nöbdenitz gefeiert. Beginn ist um 11.30 Uhr mit einem Erntedank-Gottesdienst in der Kirche. Danach gibt es Mittagessen, eine Apfel- und Tomatenausstellung, ein Pomologe bestimmt Apfelsorten und die Rassegeflügelzüchter vom KTZV Löbichau e.V. präsentieren Teile ihrer Zuchterfolge. Auch frisch gepresster Apfelsaft ist im Angebot. Am 1. Oktober findet in der Kirche Nöbdenitz eine Andacht zum Erntedankfest mit der Kita Nemzer Rasselbande statt. Ein Erntedank-Gottesdienst mit anschließendem Bärenschmaus wird in der Kirche Lohma am 3. Oktober gefeiert.
In Eisenberg findet am 7. Oktober (16 Uhr, Stadtkirche St. Peter) ein Erntedank-Konzert zum Landmarkt mit erlesenen Bläserbearbeitungen von Bach, Händel und Mahler statt. Es spielt der Auswahlchor des Posaunenwerkes der EKM unter Leitung von Landesposaunenwart Frank Plewka.
Hintergrund:
Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in den Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin. Seit dem 16. Jahrhundert wird Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag am 29. September oder an einem benachbarten Sonntag begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Dieser Termin wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland beibehalten, mitunter wählen Gemeinden aber auch benachbarte Sonntage aus. Im Mittelpunkt des Erntedankfestes steht der gemeinsame Gottesdienst mit der Präsentation einer Auswahl von landwirtschaftlichen Produkten im Altarraum. Sie sollen daran erinnern, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln es gibt, und dass die Früchte nicht selbstverständlich existieren, sondern Teil göttlicher Schöpfung sind.
RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-59128575, oder Susanne Sobko, 0162-2048755