PM 087 | 05.10.2020
Glockenläuten und Schweigen zum Gedenken an Terrorakt in Halle (Saale)
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Friedemann Kahl, 0151-59128575
Gebete mit Landesbischof Kramer in der Marktkirche
Im Gedenken an den rechtsextremistischen Terrorakt in Halle (Saale) vor einem Jahr werden am kommenden Freitag, d. 9. Oktober 2020, zu Beginn der Tatzeit um 12:01 Uhr die Kirchen der Stadt ihre Glocken läuten. „Lasst uns drei Minuten innehalten! Im Gebet oder der schweigenden Erinnerung wollen wir an die Opfer dieser abscheulichen Tat denken und den Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme zusprechen“, ruft Superintendent Hans-Jürgen Kant die Menschen der Region zum Stillstand auf. Mit Beginn des Geläutes soll das öffentliche Leben drei Minuten zum Erliegen kommen. Erkennbares Zeichen im städtischen Raum werden u.a. außerplanmäßig haltende Bahnen und Busse sein.
Unmittelbar nach dem Geläut wird der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, ein Friedensgebet in der halleschen Marktkirche „Unser lieben Frauen“ halten. Im Anschluss ist Gelegenheit, um in Gesprächen das persönliche Erleben der Gewalttat zu thematisieren. Zudem besteht in der Marktkirche die Möglichkeit, ab 17 Uhr die Gedenkveranstaltung aus der Ulrichskirche im Live-Stream zu verfolgen.
Gegen 19 Uhr lädt Landesbischof Friedrich Kramer gemeinsam mit dem katholischen Bischof Dr. Gerhard Feige und Christoph Stolte, dem Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Mitteldeutschland, zu einem kurzen Abendgebet in die Marktkirche ein. Im Anschluss geht es von der Marktkirche zu Fuß vor die Synagoge, wo es ein Treffen mit der jüdischen Gemeinde geben wird.
„Dieser Tag steht im Zeichen der Opfer dieses menschenverachtenden Terroraktes, der wir in unserem Mittagsgebet gedenken wollen. Zugleich wollen wir als Zeichen der Solidarität und engen Verbundenheit mit unseren jüdischen Geschwistern am Abend zur Synagoge gehen. Antisemitismus ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Für uns als Kirche ist Judenhass Sünde und in keiner Weise hinzunehmen. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht, jeder Form von geistiger Brandstiftung im politischen, gesellschaftlichen und individuellen Umgang entschieden zu begegnen“, so Landesbischof Friedrich Kramer.
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