PM 105 | 25.10.2011
Gottesdienste und Konzerte zum Reformationstag in Sachsen-Anhalt

Gemeinden erinnern an Leben und Werk Martin Luthers

Der Reformationstag am 31. Oktober wird in Sachsen-Anhalt mit Gottesdiensten, Konzerten, und Festen gefeiert. Evangelische Christen erinnern an diesem Tag an das Leben und Wirken des Reformators Martin Luther.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das traditionelle Reformationsfest in Lutherstadt Wittenberg. In der Stadtkirche predigt im Festgottesdienst (10 Uhr) Bischöfin Antje Jackelén aus Lund (Schweden). Im parallel stattfindenden Gottesdienst in der Schlosskirche halten
Dr. Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, und Propst Siegfried Kasparick, Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg, den Gottesdienst.

Mehr als 500 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus ganz Deutschland und Schweden kommen zum diesjährigen „Lutherspass“ in Wittenberg zusammen. Höhepunkte des Konfirmandentreffens sind der Jugendgottesdienst und der anschließende Umzug durch die Wittenberger Altstadt bis zur Schlosskirche. Werke von Bach, Elgar und Rutter führt die Wittenberger Kantorei in einem Festkonzert (19.30 Uhr) in der Stadtkirche auf.

In Magdeburg feiern alle Kirchengemeinden der Stadt einen zentralen Gottesdienst (10 Uhr) zum Reformationsfest in der Johanniskirche unter dem Motto „Die Freiheit nehm` ich mir“. In Halle wird am Gedenktag der Reformation ein ökumenischer Gottesdienst (10 Uhr) in der Lutherkirche gefeiert. In Klötze in der Altmark findet im Altmarksaal ein Reformationsfest (14 Uhr) statt. Auch in Wernigerode, Merseburg und Mansfeld feiern die örtlichen Kirchengemeinden Reformationsgottesdienste (jeweils 10 Uhr). Im Dom zu Naumburg predigt am Reformationstag (9.30 Uhr) im Rahmen der Reihe „Prominenz im Gespräch“ der Journalist Prof. Dr. Robert Leicht zum Thema „Gewissheit in der Anfechtung“.

In Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, gibt es in der St.-Andreas-Kirche ein Konzert der Wittenberger Hofkapelle mit Musik der Reformationszeit auf historischen Instrumenten. In Torgau, dem Geburts- und Sterbeort von Luthers Ehefrau Katharina von Bora, predigt Andrzej Fober, Propst der deutschsprachigen Evangelisch-lutherischen Gemeinde aus Breslau, in der Schlosskirche (10 Uhr).

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begeht in diesem Jahr den Reformationstag in Eisenach in Thüringen. Dort wird auch mit einem Festgottesdienst das Themenjahr zur Lutherdekade „Reformation und Musik“ eröffnet. Die Predigt hält Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Offiziell wird das Themenjahr von Staatsminister Bernd Neumann und dem Ratsvorsitzenden der EKD, Nikolaus Schneider, eröffnet.

Hintergrund
Laut Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße ange­schlagen haben, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen.

Die Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubigen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten können sowie Mitglie­d der Kirchenleitung sein können. Außerdem werden Frauen zu Pastorinnen ordi­niert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen einge­leitet. Weltlichen Bezug erlangte Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59 12 85 75

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